Geburten nehmen zum neunten Jahr in Folge zu

In der Schweiz haben 2014 rund 85’300 Kinder das Licht der Welt erblickt, so viele wie seit über 20 Jahren nicht mehr. Auch die Heiratsfreudigkeit nahm letztes Jahr wieder zu.

Während im übrigen Europa die Geburtenzahlen sinken, kommen in der Schweiz Jahr für Jahr mehr Kinder zur Welt. (Symbolbild) (Bild: sda)

In der Schweiz haben 2014 rund 85’300 Kinder das Licht der Welt erblickt, so viele wie seit über 20 Jahren nicht mehr. Auch die Heiratsfreudigkeit nahm letztes Jahr wieder zu.

Seit 2005 steigt die Zahl der Geburten Jahr für Jahr. 2014 betrug die Zunahme 3,1 Prozent, wie die definitiven Bevölkerungszahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) zeigen. Die Knaben waren etwas in der Überzahl: Auf 100 Mädchen kamen 106 Buben.

Mehr Babys als 2014 gab es letztmals 1992. Die Schweiz ist nach Auskunft des BFS das einzige Land in Europa, das eine derartige Entwicklung kennt. Vor allem in Südeuropa brach die Geburtenrate im Gefolge der Wirtschaftskrise dramatisch ein, in Portugal zum Beispiel seit 2005 um fast 25 Prozent.

Dass die Hebammen in der Schweiz derart gefordert sind, ist einzig auf das Bevölkerungswachstum zurückzuführen, denn die Geburtenziffer blieb in den letzten Jahren konstant bei 1,5 Kindern pro Frau. Das Durchschnittsalter der Mütter bei Geburt lag 2014 bei 31,7 Jahren (2013: 31,6), wie das BFS am Donnerstag mitteilte.

In Freiburg, Baselland, Thurgau und Appenzell Ausserrhoden übertraf der Geburtenanstieg 2014 das schweizerische Mittel um mehr als das Doppelte, im Kanton Obwalden um mehr als das Fünffache (16 Prozent).

Die Zahl der nicht ehelichen Geburten nahm weiter zu. Mit einem Anteil von knapp 22 Prozent rangiert die Schweiz im Europavergleich aber auf den hinteren Rängen.

Mehr Heiraten, weniger Scheidungen

Die Zahl der Eheschliessungen erhöhte sich 2014 um gut 5 Prozent auf 41’900. Nur im Tessin, in Schwyz und Nidwalden sank die Heiratslust. Dazu wurden 720 gleichgeschlechtliche Partnerschaften eingetragen, 4 Prozent mehr als 2013. Dieses Plus ist laut BFS den Frauen zu verdanken. Bei den Männern war die Homo-Ehe weniger gefragt.

Bei der Heiratsfreudigkeit lässt sich noch kein eindeutiger Trend feststellen. Noch 2013 war sie regelrecht eingebrochen (-7 Prozent). Bei den Scheidungen hingegen ist die Tendenz schon seit 2006 rückläufig. 2014 wurden noch 16’700 Ehen aufgelöst, fast 400 weniger als 2014.

Lebenserwartung steig weiter

Gestorben sind laut BFS 2014 rund 63’900 Personen, 1,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Dies, obschon immer mehr Menschen ein hohes Alter und damit ein grösseres Sterberisiko erreichen. Die Lebenserwartung bei Geburt verlängerte sich bei den Männern von 80,5 auf 81 Jahre, bei den Frauen von 84,8 auf 85,2 Jahre.

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