Vor der Schlussrunde des 144. British Open vom Montag in St. Andrews liegen die Golfer an der Spitze unglaublich dicht beisammen. Topfavorit Jordan Spieth liegt als Vierter nur einen Schlag zurück.
Der Texaner Jordan Spieth, der 21-jährige neue Übergolfer, könnte heute auch das dritte Majorturnier des Jahres für sich entscheiden. Am US Masters im April war er mit einer Führung von vier Schlägen in die Schlussrunde gestartet, am US Open im Juni teilte er die Leaderposition nach drei Runden mit drei weiteren Spielern. Auf den letzten 18 Löchern am ältesten Turnier auf dem legendären Old Course an der Ostküste Schottlands müsste er nun also drei Spieler überholen. Tiger Woods sind in seiner grossartigen Karriere Überholmanöver nie gelungen. Er gewann alle seine 14 Majors in den Schlussrunden von der Spitze aus.
Einen Schlag vor Spieth liegt ein Trio, das nicht bunter gemischt sein könnte: Der routinierte Südafrikaner Louis Oosthuizen gewann das British Open vor fünf Jahren, als es letztmals ebenfalls im «Home Of Golf» in St. ANdrews ausgetragen wurde; der hochtalentierte, aber nicht immer fleissige Australier Jason Day ist jener Golfer, der in den letzten Jahren am häuftigsten den Triumph an einem Majorturnier verpasst hat; der 22-jährige Ire Paul Dunne schliesslich ist ein Amateur, der nur den Insidern bekannt sein dürfte. Seit dem legendären Amerikaner Bobby Jones im Jahr 1930 hat nie mehr ein Amateur das British Open gewonnen.
Der grosse Verlierer der dritten Runde war der Amerikaner Dustin Johnson, der Leader nach dem zweiten Umgang. Mit 75 Schlägen (3 über Par) spielte er die zweitschlechteste Runde im Feld und büsste 17 Ränge ein.
Ziemlich unerwartet in der Spitzengruppe ist dagegen Padraig Harrington. Der 43-jährige Ire gewann das British Open als bislang letzter Spieler zweimal in Folge (2007 und 2008). Seither ist er in den meisten Saisons nahezu erfolglos geblieben. Seine Topleistungen in dieser Woche kommen gleichsam aus dem Nichts.