Das für Gewaltausbrüche, mangelhafte Aufsicht und Korruptionsfälle berüchtigte Gefängnis auf Rikers Island in New York wird geschlossen. Bürgermeister Bill de Blasio kündigte die Pläne überraschend am Freitag an.
Er erklärte, der 1932 eröffnete Komplex auf einer Insel zwischen den Stadtteilen Queens und der Bronx solle im Lauf der nächsten zehn Jahre schliessen.
Rikers Island sei zu lange «ein Symbol der Ungerechtigkeit in unserer Stadt und ein Schandfleck auf unserem Strafjustizsystem» gewesen, sagte die Sprecherin des New Yorker Stadtrats, Melissa Mark-Viverito.
Kämpfe unter Gefangenen sowie zwischen Häftlingen und Aufsehern hatten Rikers Island den Ruf als eine besonders gefährliche Haftanstalt eingehandelt. Auf Rikers Island sind etwa 8000 Häftlinge untergebracht, die nach vorläufigen Plänen in kleinere Gefängnisse der fünf Stadtbezirke verlegt werden sollen.
De Blasio, der bei den Bürgermeisterwahlen in New York im November zur Wiederwahl steht, hatte bereits massiv Geld in die städtischen Gefängnisse gepumpt. Im Haushaltsjahr 2015 betrugen die Kosten pro Häftling in New York jährlich etwa 113’000 Dollar.