Syrische Rebellen haben sich am Freitag an den Grenzen zur Türkei und zu Israel erneut heftige Kämpfe mit den Regierungstruppen geliefert. Der türkische Ministerpräsident Erdogan verschärfte seine Kritik an der UNO, der er Versagen im Syrien-Konflikt vorwirft.
Die Allgemeine Kommission für die Syrische Revolution meldete, die Armee habe an der syrisch-israelischen Grenze vergeblich versucht, einen Stützpunkt der Freien Syrischen Armee im Bezirk Kunaitra einzunehmen. Dabei seien unter anderem Panzergranaten und Mörsergranaten eingesetzt worden.
Am Vortag waren drei Querschläger aus dem Gebiet auf den von Israel besetzten syrischen Golanhöhen eingeschlagen.
An der syrisch-türkischen Grenze schlossen am Freitag die Behörden in der türkischen Grenzstadt Ceylanpinar wegen der Möglichkeit von Querschlägern am zweiten Tag in Folge die Schulen. Dies berichtete der türkische Fernsehsender NTV.
Am Donnerstag waren laut Medienberichten fünf Menschen auf der türkischen Seite der Grenze durch die Gefechte im syrischen Grenzort Ras al-Ain verletzt worden, der unmittelbar an Ceylanpinar angrenzt.
Erdogan will UNO erneuern
Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan sagte nach türkischen Zeitungsberichten an einer internationalen Konferenz auf Bali, in Syrien seien bisher 50’000 Menschen ums Leben gekommen. 111’000 seien in die Türkei geflohen, und weitere 2,5 Millionen Syrer seien zu Flüchtlingen im eigenen Land geworden.
„Wo ist die UNO?“, fragte Erdogan. Wegen der derzeitigen Struktur der Weltorganisation hingen alle Entscheidungen von den fünf ständigen Mitgliedern des Sicherheitsrats ab. Vision und Aufbau der UNO müssten erneuert werden.