Der nach einem Gewaltdelikt im Zürcher Niederdorf nach Hamburg geflüchtete Schweizer Neonazi hat sich einer vereinfachten Auslieferung widersetzt. Damit ist unklar, wann der 24-jährige Mann in die Schweiz überstellt werden kann.
„Es lässt sich nicht abschätzen, wann der Mann an die Schweiz ausgeliefert wird“, sagte Folco Galli, Sprecher des Bundesamtes für Justiz, auf Anfrage. Galli bestätigte entsprechende Meldungen in den Sonntagsblättern.
Nachdem sich der Tatverdächtige gegen eine vereinfachte Auslieferung ausgesprochen hat, erwartet ihn nun ein ordentliches Verfahren. Galli bestätigte in diesem Zusammenhang, dass am vergangenen Mittwoch ein offizielles Auslieferungsersuchen aus der Schweiz in Deutschland eingetroffen ist.
Der vorbestrafte Mann wird verdächtigt, vor wenigen Tagen während eines Streits im Zürcher Niederdorf auf einen 26-jährigen Mann geschossen zu haben. Das Opfer wurde dabei schwer verletzt.
Kurz darauf konnte der mutmassliche Schütze im Bahnhof Hamburg-Harburg festgenommen werden. Bei seiner Festnahme trug er eine Waffe mit sich. Ob es sich dabei um die Tatwaffe handelt, ist noch nicht geklärt.
Der Verdächtige gehört der rechtsextremen Szene an. Im vergangenen Jahr hatte ihn das Solothurner Obergericht zu 39 Monaten Gefängnis verurteilt. Ihm wurden insgesamt 44 Delikte nachgewiesen, darunter Rassendiskriminierung, Drohung, Gewalt gegen Beamte, Tätlichkeit und Raufhandel.