Tagsüber ein beschaulicher Vorort von Basel, wird es jeweils Mitte Nachmittag ungemütlich in Birsfelden: Dann suchen sich zunehmend Automobilisten, Töff- und Lastwagenfahrer einen Schleichweg um den Hagnau-Stau auf der A2, wie Verantwortliche von Gemeinde und Kanton am Donnerstagabend ausführten.
Opfer sind just auch jene, die auf das Auto verzichten und den Bus nehmen wollen: Der 80/81er zwischen Liestal und Basel bleibt in Birsfelden schon auf der Rheinfelderstrasse, aber auch auf Friedhofs- und Kirchstrasse stecken. Fahrgäste kommen deswegen zu spät an und verpassen Anschlüsse. Die Busfirma verliert Kundschaft.
Der Gemeinderat hatte deshalb schon 2014 zusammen mit zuständigen Kantons- und Bundesbehörden ein Massnahmenpaket geschnürt, zu dem unter anderem die Steuerung der Lichtsignalanlagen und Bushaltestellen auf der Strassenfläche gehören. Das Paket wirkt, belastet aber einige Sammel- und Quartierstrassen weiter.
Rückstau auf Autobahn erwartet
Für den Gemeinderat ist die Situation heute schlicht unhaltbar. Er will daher künftig betroffene Gemeindestrassen von 16 bis 19 Uhr in Staurichtung sperren – das sind fast alle nördlich und südlich der Rheinfelder- und Hauptstrasse. Freie Fahrt hätten nur noch lokal Einheimische, der ÖV sowie echte Zubringer. Kontrolliert werden soll dies mittels persönlichen Ausweisen.
Was Quartiere entlastet und Linienbusse beschleunigt, dürfte indes den Stau auf der Rheinfelder- und Hauptstrasse verstärken. So wird mit einer Rückverlagerung bis auf die Autobahn gerechnet, wie es weiter hiess. Der Kanton soll daher seine Birsfelder Signalanlagen anpassen. Für das 3-er-Tram erwarten die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) derweil keine grösseren Folgen.
Stimmt die Birsfelder Gemeindeversammlung am 14. Dezember dem Konzept zu, soll die Gemeindestrassen-Sperrung im Januar publiziert und ab Mitte 2016 umgesetzt werden.