Gegen Gabun beginnt für Olympia-Fussballer das Abenteuer

Das Abenteuer Olympia beginnt für die Schweizer Fussball-Auswahl. Im ersten Spiel in Newcastle geht es ab 18.15 Uhr Schweizer Zeit gegen den unberechenbaren Afrika-Cup-Sieger Gabun. Die selbstbewusste SFV-Equipe will erste Punkte holen.

Der FCB-Spieler Fabian Frei im Zweikampf mit Senegals Stephane Badji im Vorbereitungsspiel auf die Olympischen Spiele. (Bild: LUKAS LEHMANN)

Das Abenteuer Olympia beginnt für die Schweizer Fussball-Auswahl. Im ersten Spiel in Newcastle geht es ab 18.15 Uhr Schweizer Zeit gegen den unberechenbaren Afrika-Cup-Sieger Gabun. Die selbstbewusste SFV-Equipe will erste Punkte holen.

Mit dem Olympia-Virus hat sich im Norden Englands irgendwie noch keiner richtig infiziert. Die klassischen Symbole der Spiele zieren das Strassenbild der Premier-League-Stadt nur vereinzelt. Es herrscht Ruhe. Das gilt auch für das temporäre Camp der Schweizer. Sie haben sich fernab des olympischen Zentrums ohne Nebengeräusche auf ihren ersten Einsatz vorbereitet, der auf SF2 live übertragen wird (auch im Netz).

Fabian Frei stört sich am etwas tristen Rahmen nicht gross: «Darauf haben wir uns einstellen können. Wir erzeugen das Olympia-Feeling im Hotel gleich selber.» Der Double-Gewinner aus Basel will vor allem positive Eindrücke und Erfahrungen des Turniers aufsaugen. Er plant einen längeren Aufenthalt in England: «Unser Ziel ist der Viertelfinal in London.»

Den Konkurrenten der Gruppenphase ist Frei seit dem Flug auf die Insel täglich mehrfach begegnet. Die Teams von Gabun, Mexiko und Südkorea logieren im gleichen Hotel wie die Schweizer. An einer EM oder WM wäre das undenkbar; dort wird der Abschottung oberste Priorität eingeräumt. Für Frei ist die ungewohnte «Wohngemeinschaft» kein Thema: «Sie sind ja nur auf dem Platz Gegner. Daneben kann man sich anständig Hallo sagen.»

In den letzten zweieinhalb Wochen hat die neu formierte Equipe von Pierluigi Tami hart und zielstrebig gearbeitet. Der akribische Tessiner vermittelte den Spielern seine Vorstellung vom dominanten Spiel täglich. Die Botschaft und die taktischen Ideen sind angekommen: «Es sieht relativ gut aus, was wir bis jetzt erarbeitet haben. Es war nicht allzu schwierig, in der kurzen Zeit etwas einzustudieren.»

Flexibles 4-1-4-1-System

Den «Tami-Stil» schätzt Frei ohnehin. Der Ostschweizer passt optimal zur couragierten Strategie – möglichst viel Ballbesitz und das konsequente Bestreben, in der Offensive Akzente zu setzen. Anzunehmen ist, dass sich die Schweizer in einem flexiblen 4-1-4-1-System (wird im Angriff zum 4-3-3) formieren werden.

Mit der «kontrollierten Offensive» seien sie vor einem Jahr an der U21-EM in Dänemark vorzüglich gefahren, so Frei – ohne Gegentor bis zur 0:2-Niederlage im Final gegen Spanien, mit dem auch in diesem Sommer bis zum letzten Turniertag zu rechnen ist.

Es ist damit zu rechnen, dass Tami in etwa mit jener Equipe starten wird, die im einzigen Test gegen Senegal 0:1 verloren hat. Der Tessiner hat die elf Namen im Kopf: «Das Team erfährt am Spieltag davon.» Die Augen Tamis leuchteten, als er den imposanten «St. James‘ Park» betrat, jene der Spieler auch. Jeder spazierte ehrfürchtig über den frisch gemähten Rasen und knipste ein paar «iPhone»-Bilder fürs private Olympia-Album.

Mögliche Aufstellung:

Benaglio (Wolfsburg); Morganella (Palermo), Affolter (Bremen), Klose (Nürnberg), Rodriguez (Wolfsburg); Wiss (Luzern); Frei (Basel), Hochstrasser (Luzern), Kasami (Fulham), Emeghara (Lorient); Mehmedi (Dynamo Kiew).

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