Gegen einen 66-jährigen Schweizer ist wegen Hunderten obszöner Briefe an Frauen in der Region Baden AG Anklage erhoben worden. Die Staatsanwaltschaft Aargau fordert eine bedingte Geldstrafe und eine Busse. Der Mann konnte im Dezember 2010 ermittelt werden.
Dem Angeklagten wird Beschimpfung, sexuelle Belästigung, Pornographie, Verleumdung, Drohung und Nötigung vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft Aargau am Donnerstag mitteilte. Sie verlangt eine bedingte Geldstrafe von 360 Tagessätzen von je 70 Franken.
Zudem soll der Schweizer eine Busse von 7000 Franken bezahlen. Der Beschuldigte hatte ab November 2009 während eines Jahres über 700 Briefe mit beschimpfenden und sexuell belästigenden Inhalten an Frauen geschickt. Seine Opfer suchte er willkürlich aus.
Oft legte er seinen Schreiben pornographische Bilder oder eigenhändig angefertigte Zeichnungen von Geschlechtsteilen bei. Der Beschuldigte ist geständig, alle Briefe Briefe selber geschrieben zu haben. Die Anklage ist beim Bezirksgericht Baden AG hängig. Wann es zum Prozess kommen wird, ist noch offen.
Nach intensiven Ermittlungen festgenommen
Im November 2010 hatte die Kantonspolizei das Bild eines Briefumschlags veröffentlicht und intensive Ermittlungen nach dem Briefschreiber eingeleitet. Anfang Dezember konnte er festgenommen werden. Er gab an, die Briefe „aus Spass“ versandt zu haben.
Auch habe er die betroffenen Frauen damit „verärgern“ wollen, gab er damals der Polizei zu Protokoll. Er habe jedoch keine Absichten gehabt, mit den Opfern persönlich in Kontakt zu treten oder die teilweise geäusserte Drohungen in die Tat umzusetzen.