Gegen die geplante Stiefkindadoption für Homosexuelle regt sich Widerstand. Sollte das Parlament das neue Adoptionsrecht in der vorliegenden Form verabschieden, will ein überparteiliches Komitee aus den Reihen der SVP, CVP und EDU das Referendum ergreifen.
Nach dem Ständerat sprach sich am Montag auch der Nationalrat dafür aus, dass Homosexuelle Kinder ihres Partners oder ihrer Partnerin in Zukunft adoptieren dürfen. Heute ist die Stiefkindadoption Ehepaaren vorbehalten. Künftig soll sie in allen Paarbeziehungen möglich sein, unabhängig vom Zivilstand und von der sexuellen Orientierung.
Zwar haben die Räte noch nicht alle Differenzen bei der Änderung des Adoptionsrechts bereinigt. Nach dem Entscheid vom Montag sind sie sich aber einig, dass der Weg für die Stiefkindadoption für gleichgeschlechtliche Ehepaare freigemacht werden soll.
«Nimmersatte Ideologien»
Das Komitee «Nein zum Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare» zeigt sich enttäuscht über den Entscheid des Nationalrates. Damit werde eine «Büchse der Pandora» geöffnet und das Kindeswohl «auf dem Altar von nimmersatten Ideologien geopfert», schreibt es in einer Mitteilung vom Dienstag. Das Komitee sei bereit, nach der Schlussabstimmung im Parlament das Referendum zu ergreifen.
Präsidiert wird das Komitee von JSVP-Vizepräsident Jean-Philippe Gay-Fraret und Fritz Kohler, der im Vorstand der EDU Schweiz sitzt. Weitere namhafte Mitglieder sind die SVP-Nationalräte Yves Nidegger (GE), Andrea Geissbühler (BE), Erich von Siebenthal (BE) und Verena Herzog (TG), sowie der St. Galler CVP-Nationalrat Jakob Büchler. Im Komitee ist auch Hans Moser, Präsident der EDU Schweiz.