Gegner kritisieren Strassenprojekt von Lenzburg AG als überrissen

Das Strassenbauprojekt zur Entflechtung der Verzweigung Neuhof beim A1-Anschluss in Lenzburg AG sei ein „Baustein einer verfehlten Verkehrspolitik“. Dieser Ansicht sind die Gegner des 75 Millionen Franken teuren Projekts, über welches das Aargauer Volk am 3. März entscheidet.

Das Strassenbauprojekt zur Entflechtung der Verzweigung Neuhof beim A1-Anschluss in Lenzburg AG sei ein „Baustein einer verfehlten Verkehrspolitik“. Dieser Ansicht sind die Gegner des 75 Millionen Franken teuren Projekts, über welches das Aargauer Volk am 3. März entscheidet.

Das Projekt bringe einen „ganzen Rattenschwanz von neuen Strassen“. Dies sagte die grüne Grossrätin Irene Kälin am Montag vor den Medien in Aarau. Das Projekt sei überrissen und auf Spitzenstunden ausgerichtet, sagte Jürg Caflisch, SP-Grossrat und Präsident des VCS Aargau.

Gegen das vom Kantonsparlament gutgeheissene Vorhaben kämpfen auch die EVP, die Grünliberalen sowie der WWF, Pro Natura und Birdlife Aargau.

Die Kosten betragen 75 Millionen Franken. Damit soll die Kreuzung Neuhof so umgestaltet werden, dass die täglichen Staus der Vergangenheit angehören. Der Rest des Verkehrs soll Richtung Lenzburg und Seetal abzweigen oder die Kreuzung aus diesen Regionen in Richtung A1 durchqueren.

Kernpunkt des Projekts ist ein 52 Millionen Franken teurer Tunnel, der die 22’000 Benutzer der Achse zwischen A1 und Bünztal kreuzungs- und signalfrei durch das Gebiet Neuhof lotst. Verkehrsprognosen sprechen bereits jetzt schon davon, dass diese Achse im Jahr 2025 von 26’000 Fahrzeugen täglich benutzt wird.

Bauarbeiten bereits ausgeschrieben

Noch vor dem Volksentscheid über den Millionenkredit schrieb die Kantonsverwaltung im Amtsblatt vom vergangenen Freitag die Bau- und Elektroarbeiten für den Verkehrsknoten Neuhof aus. Die Verwaltung sieht kein Präjudiz für die Abstimmung.

Das Volk habe klar das letzte Wort, sagte Kantonsingenieur Rolf Meier im Regionaljournal Aargau/Solothurn von Radio SRF 1. „Wir schreiben es aus, damit die Ingenieurbüros sich vorbereiten können.“

Das Vorgehen sei durchaus üblich. Bei einem allfälligen Ja wolle man zügig vorwärts machen. Für den Kanton entstünden wegen der vorzeitigen Ausschreibung der Arbeiten keine Kosten.

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