Ein Mitarbeiter des Museums Appenzell hat auf der Alp Rheintaler Sämtis im Alpstein einen geheimnisvollen Stein mit tibetischer Gebetsinschrift gefunden. Der Stein dürfte von einem Flüchtling stammen, der in den 1960-er Jahren in die Schweiz gekommen war.
Wer die Inschrift damals in die 21 Zentimeter grosse Kalksteinplatte gemeisselt hat, ist nicht bekannt, wie der Leiter des Innerrhoder Kulturamts, Roland Inauen, mitteilte. Der Tibeterstein befindet sich jetzt im Museum Appenzell.
Inauen hatte im vergangenen Herbst eine zerfallene Alphütte zuhinterst auf der Alp erkundet. Dabei stiess er in einem Steinhaufen auf die Steinplatte mit der kunstvollen Inschrift, die ihm zuerst rätselhaft erschien.
Mit Hilfe eines Asylbewerbers fand der Kulturamts-Leiter heraus, dass es sich um tibetische Schriftzeichen handelte. Der unbekannte Erschaffer des Gebetssteins rief mit der Inschrift Gott um Hilfe an, um die Pein des Lebens zu ertragen.
Es könnte sich um einen Flüchtling gehandelt haben, der nach dem Tibeter-Aufstand in Lhasa gegen die chinesischen Besetzer von 1959 nach Indien geflüchtet und von dort in die Schweiz gelangt war. Der Bundesrat hatte 1963 die Aufnahme von 1000 Tibet-Flüchtlingen bewilligt.