Ein ägyptisches Militärgericht hat den geistlichen Führer der Muslimbruderschaft, Mohammed Badie, zu einer weiteren langen Haftstrafe verurteilt. Badie wurde für schuldig befunden, an Ausschreitungen in der Stadt Suez im August 2013 beteiligt gewesen zu sein.
Dabei waren 31 Menschen getötet worden. Badie erhielt am Dienstag nach offiziellen Angaben eine Haftstrafe von zehn Jahren. Das Gericht verhängte gegen 90 Angeklagte in Abwesenheit lebenslange Haftstrafen und gegen 41 Angeklagte Haftstrafen zwischen drei und sieben Jahren. Ausserdem sprach es 59 Angeklagte frei.
Der geistliche Führer der traditionsreichen Bewegung, die seit Dezember 2013 in Ägypten als Terrororganisation verboten ist, wurde im April und im Juni in anderen Verfahren zum Tode verurteilt. Daneben wurde er bereits fünf Mal zu lebenslanger Haft verurteilt.
Bei dem aktuellen Verfahren vor dem Militärgericht ging es um Anklagepunkte wie Aufruf zur Gewalt, Mord, Angriffe auf Militärangehörige und Anzünden von Truppentransportern.
Die Unruhen in Suez vom 14. bis 16. August 2013 folgten auf die gewaltsame Auflösung von Protestcamps in der Hauptstadt Kairo. Die Auseinandersetzungen waren eine Folge der Entmachtung des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi durch das ägyptische Militär.