Geithner fordert „starke Brandmauer“ gegen Euro-Krise

Am Vortag des EU-Gipfels in Brüssel hat US-Finanzminister Timothy Geithner eine „möglichst hohe Brandmauer“ gegen eine Ausbreitung der Euro-Krise gefordert. Gleichzeitig lobte er die europäischen Anstrengungen im Kampf gegen die Finanzkrise.

US-Finanzminister Timothy Geithner (Bild: sda)

Am Vortag des EU-Gipfels in Brüssel hat US-Finanzminister Timothy Geithner eine „möglichst hohe Brandmauer“ gegen eine Ausbreitung der Euro-Krise gefordert. Gleichzeitig lobte er die europäischen Anstrengungen im Kampf gegen die Finanzkrise.

Nach seinem Treffen mit dem französischen Finanzminister François Baroin am Mittwoch in Paris sagte Geithner, er wolle sicher sein, dass eine „möglichst starke Brandmauer“ errichtet werde. Damit sollen eine Ansteckung anderer Länder in der Krise verhindert und die Finanzmärkte gestärkt werden.

Baroin seinerseits hob dabei die Absicht hervor, den dauerhaften europäischen Stabilitätsmechanismus ESM bereits 2012 und damit ein Jahr früher in Kraft treten zu lassen. Er verwies in diesem Zusammenhang auch auf eine stärkere Einbindung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und eine zeitweise Erhöhung der IWF-Mittel.

Aus Geithners Delegation hiess es, die USA würden ein derartiges Verfahren in Erwägung ziehen. Der US-Finanzminister selbst kommentierte eine stärkere Einbeziehung des IWF nicht. Die Gespräche seien aber „gut und konstruktiv“ gewesen, erklärte er. Eine erfolgreiche Lösung in der europäischen Schuldenkrise zu finden sei sehr wichtig für die USA und die Weltwirtschaft.

Lob für Euro-Länder

Geithner bekräftigte zudem, dass er Vertrauen in die jüngsten Anstrengungen der Euro-Länder zur Beilegung der Schuldenkrise habe. „Wir sind sehr ermutigt angesichts des Fortschritts bei der Ausarbeitung von Massnahmen zur Stützung des Euros“, erklärte er.

Der US-Finanzminister hatte bereits am Dienstag bei einem Besuch in Berlin die aktuellen Pläne in der Euro-Zone gelobt. Er nahm dabei Bezug auf das Reformpaket der italienischen Regierung, auf Sparzusagen in Spanien und Griechenland sowie auf Bemühungen zur Schaffung eines „Fiskalpakts“.

Nächster Artikel