Nach vier Jahren verlässt US-Finanzminister Timothy Geithner offiziell die Regierung. Der 51-Jährige habe sich am Freitag von seinen Mitarbeitern in Washington verabschiedet, berichteten US-Medien.
Bis sein von US-Präsident Barack Obama nominierter Nachfolger Jack Lew vom Senat bestätigt wird und die Geschäfte übernehmen kann, führt der stellvertretende Finanzminister Neil Wolin das Amt kommissarisch weiter.
Was Geithner beruflich als nächstes vorhat, ist noch nicht bekannt. Er hatte stets private Gründe dafür angegeben, der Regierung in Obamas zweiter Amtszeit nicht mehr angehören zu wollen. Seine Familie lebt in New York.
Auf seinen Nachfolger kommt viel Arbeit zu. Die Wirtschaftslage der USA hat sich zwar seit der schweren Rezession vor vier Jahren deutlich verbessert, aber die Arbeitslosigkeit ist weiterhin für US-Verhältnisse sehr hoch.
Hängiger Budgetstreit
Vor allem muss Lew die Schuldenprobleme der USA in den Griff bekommen. Obamas Demokraten und die Republikaner im Kongress streiten erbittert über den richtigen Weg zum Defizitabbau. Der Finanzminister spielt bei den Verhandlungen eine Schlüsselrolle, er muss die Budgetgesetze umsetzen.
Zum ausstehenden Budgetdeal nahm Geithner an seinem letzten Arbeitstag nochmals Stellung. Sollte der Kongress auf allzu einschneidende Ausgabenkürzungen verzichten und die europäishe Wirtschaft wieder Tritt fasen könnte sich die US-Konjunktur im laufende Jahr weiter erholen. „Die Wirtschaft ist stärker als die Leute sie einschätzen“, sagte Geithner der Nachrichtenagentur AP.