Die schwierige Bergung des gekenterten Kiesschiffs «Merlin» in Basel ist weiter vorangekommen. Der seit August beim Dreiländereck kieloben im Rhein liegende Rumpf konnte bis in Seitenlage gedreht werden. Wie lange die Bergung noch dauern wird, ist offen.
Der von einem Ponton gesicherte Schiffsrumpf war in der vergangenen Woche um rund 30 Zentimeter angehoben worden, damit der auf dem Deck fixierte Bagger beim Drehen nicht störe. Das hatte erst nach Fehlversuchen geklappt. Unter Zuhilfenahme von Stahlseil-Handkurbeln wurde dann mit dem wohldosierten Drehen der «Merlin» begonnen.
Am Montag kam das Bergungsteam dann deutlich vorwärts: Der flache Schiffsboden – er war schon bald nach der Havarie mit einem Graffity verziert worden – sei kaum mehr zu sehen, sagte ein Sprecher der Schweizerischen Rheinhäfen am Nachmittag erleichtert: Man sei inzwischen klar «über den toten Punkt» der Drehung hinaus gekommen.
Konkret konnte der Rumpf von zuletzt 81 Grad Seitenlage bis um 16 Uhr auf 130 Grad gekippt werden – Normallage entspricht 180 Grad. Auch der Bagger auf dem Deck schaue bereits aus der Wasseroberfläche heraus. Weil am späten Nachmittag dann aber ein Stahlrohr brach, das man hätte zur Befestigung nutzen wollen, wurde die restliche Drehung der „Merlin“ vertagt.
Die «Merlin» war am 4. August ausser Kontrolle geraten und gekentert. Darauf krachte ein Passagierschiff, das gerade abgelegt hatte, beim Wenden in den Havaristen und danach in ein anderes, vertäutes Passagierschiff. Verletzt wurde niemand. Die «Merlin» liegt seither gesichert oberhalb der Einfahrt des Basler Rheinhafens Kleinhüningen.