Nicht wie gewohnt in einem unterkühlten Hotelraum, sondern am Strand stehen vier Schweizer Nationalspieler in Porto Seguro Red und Antwort.
Für das Quartett war es nur ein «Katzensprung», den Weg sind sich Stephan Lichtsteiner, Ricardo Rodriguez, Valon Behrami und Haris Seferovic nach anderthalb Wochen im «La Torre Resort» in Porto Seguro längst gewohnt. Wann immer sie sich am Strand die Beine vertreten gehen oder ein Bad im angenehm warmen Meer nehmen wollen, müssen sie einfach die Strasse überqueren. Dort, wo sich im brasilianischen Hochsommer im Dezember und Januar Heerscharen von vorwiegend argentinischen Touristen die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und wilde Partys feiern, hat die Mannschaft quasi vor den Toren des Hotels eine eigene, kilometerlange Flaniermeile aus Sand.
Unter den schattenspendenden Dächern der Strandbar wurden Lichtsteiner und Co. zu allen möglichen Themen befragt. Seferovic musste abermals sein Tor gegen Ecuador beschreiben, Valon Behrami wurde zu seinem Weltklasse-Tackling vor Seferovics 2:1 oder seiner Rolle als «kosovarisches Vorbild im Schweizer Nationalteam» befragt, Ricardo Rodriguez verlor die stoische Ruhe auch hinter den Mikrofonen nie und Lichtsteiner gab gewohnt mehrsprachig und abseits des Platzes völlig unaufgeregt Auskunft. Die Atmosphäre war in etwa gleich entspannt wie Rodriguez‘ offensichtlich permanenter Gemütszustand.
Im Gegensatz zum Vorgang der Auftaktpartie gegen Ecuador interessierten sich diesmal wesentlich mehr Medienschaffende für alles Mögliche rund um die SFV-Auswahl. Reporter aus Israel tauchten am Strand auf, die Schreibenden der französischen Sportzeitung «L’Equipe» gehörten sowieso dazu. Vor dem zweiten Gruppenspiel gegen Frankreich vom Freitag in Salvador bot der Termin die einzige Möglichkeit, an einem runden Tisch mit dem Schweizer Spielern ins Gespräch zu kommen.
Kurzzeitige Hektik löste eigentlich nur die Foto-Session aus. Als das Quartett für Bilder am Strand posierte, bemerkten auch die Touristen, wen die Profi-Fotografen vor der Linse hatten. Die Folge davon war, dass die Schweizer Spieler für den kurzen Weg zurück zum Hotel gut zehn Minuten benötigten – Erinnerungsbildern und «Selfies» sei Dank. Auch hier bewiesen sie das, was sie gegen Ecuador ausgezeichnet hatte: Geduld.