Geldgeber sagen 4,4 Mrd. Dollar Wiederaufbauhilfe für Nepal zu

Nepal kann für den Wiederaufbau nach den verheerenden Erdbeben Hilfen in Höhe von insgesamt 4,4 Milliarden Dollar einplanen. Das Land erhielt am Donnerstag bei einer internationalen Geberkonferenz in Kathmandu weitere Milliarden-Zusagen.

Vertreter der Geldgeber schauen sich die Zerstörungen in Kathmandu an (Archiv) (Bild: sda)

Nepal kann für den Wiederaufbau nach den verheerenden Erdbeben Hilfen in Höhe von insgesamt 4,4 Milliarden Dollar einplanen. Das Land erhielt am Donnerstag bei einer internationalen Geberkonferenz in Kathmandu weitere Milliarden-Zusagen.

Nepals Finanzminister Ram Sharan Mahat sprach nach dem Treffen in Kathmandu von einem «grossartigen Erfolg». Sein Land habe mehr Zusagen erhalten als erwartet, die Hälfte davon in Form von Krediten.

Die grössten Summen stellten die Nachbarländer Indien und China in Aussicht. Indien will Nepal mit einer Milliarde Dollar unter die Arme greifen. China sagte 483 Millionen Dollar zu. Weitere 600 Millionen Dollar stammen von der Asiatischen Entwicklungsbank, während sich Japan mit 260 Millionen Dollar am Wiederaufbau des Landes beteiligen will.

Die US-Regierung sagte 130 Millionen Dollar zu, die EU will Nepal mit 100 Millionen Dollar unterstützen und die britische Regierung stellte 58 Millionen Dollar in Aussicht. Im Vorfeld der Konferenz hatte die Weltbank bereits bis zu 500 Millionen Dollar für den Wiederaufbau zugesagt.

Die Schweiz war in Kathmandu ebenfalls vertreten. Unmittelbar nach dem Erdbeben hatte Bern fünf Millionen Franken für Soforthilfe zur Verfügung gestellt. Die Schweiz will zudem bis Ende 2017 zusätzlich 25 Millionen Franken für den Wiederaufbau in Nepal bereitstellen, wie das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mitteilte.

Hilfsgelder gezielt einsetzen

Die nepalesische Regierung versprach einen effizienten Einsatz des Geldes. Sein Land werde die Korruption bekämpfen und alles dafür tun, «damit die Unterstützung bei den Betroffenen ankommt», sagte Regierungschef Sushil Koirala.

«Denn wir sind unseren eigenen Bürgern gegenüber rechenschaftspflichtig.» Zudem drohe Nepal seine Glaubwürdigkeit bei den Geldgebern zu verspielen, «wenn wir uns nicht an unsere Versprechen halten», so Koirala.

Weltbank-Chef Jim Yong Kim sagte in einer Videobotschaft, nicht nur die Höhe der Zusagen sei entscheidend, sondern auch, «wie dieses Geld eingesetzt wird». Auch der UNO-Vertreter für die am wenigsten entwickelten Staaten, Gyan Chandra Acharya, nahm die nepalesische Regierung in die Pflicht. Diese stehe nun in der Verantwortung, Projekte und Programme zum Wiederaufbau des Landes voranzutreiben.

Neue Behörde koordiniert Wiederaufbau

Der Himalaya-Staat war am 25. April und am 12. Mai von zwei schweren Erdbeben erschüttert worden. Mehr als 8800 Menschen kamen ums Leben, die meisten von ihnen bei dem Beben im April, fast eine halbe Million Häuser wurden zerstört.

Die nepalesische Regierung benötigt nach eigener Schätzung 6,7 Milliarden Dollar, um die Folgen der Katastrophe zu bewältigen. Sie will eine neue Behörde einrichten, welche die Hilfsgelder verwalten und den Wiederaufbau koordinieren soll. Früher waren Hilfsprojekte in Nepal oft an der überbordenden Bürokratie gescheitert.

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