Die TagesWoche enthüllt: Gelson Fernandes zu Sporting Lissabon. Naja, der Ruhm für diesen Transferknüller gebührt der Lissaboner Sportpresse.
Der Transfersommer nimmt Fahrt auf. Das Neueste vom Tage (Stand 17.50 Uhr): Nassim Ben Khalifa kehrt zurück zu den Grasshoppers (da hätte er auch gleich bleiben können), die sich auch noch den Alt-Internationalen Stéphane Grichting unter den Nagel reissen. Adrian Nikci wechselt für das hübsche, geschätzte Sümmchen von 750‘000 Franken vom FCZ zu Hannover 96, und Tranquillo Barnettas Flirt mit Lazio Rom – laut Corriere dello Sport – hat solange gedauert, bis jetzt gemeldet wird, er sei sich mit Schalke 04 einig geworden. Das alles natürlich exklusiv im «Blick» (oder war es «20 Minuten»?)
Bei der TagesWoche angelandet ist die Nachricht, dass Gelson Fernandes auf dem Sprung zu Sporting ist. Das erzählt Rui Miguel Oliveira Gomes, und der hört für die Sportzeitung «O Jogo» das Gras in Lissabon wachsen. Auf diversen kollegialen Umwegen (Tagesanzeiger und Nouvelliste seien im Namen von Rui Gomes bedankt), kam es dann auch zum telefonischen Kontakt mit Fernandes. Der hat O Jogo in den Block diktiert, dass es ihn mit grossem Stolz erfüllen würde, für einen so bekannten Club zu spielen und er hoffe, dass der Wechsel so rasch wie möglich unter Dach und Fach käme.
25 Jahre alt ist der defensive Mittelfeldspieler, der zum festen Dispositiv von Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld gehört, er steht bei der AS St-Etienne unter Vertrag, war aber zuletzt an Udinese nach Italien ausgeliehen. Jetzt müssen sich abgebender und aufnehmender Club nur noch einigen, und das ist der Knackpunkt: St-Etienne klagt, es habe kein Geld, und hätte gerne eine halbe Million Euro für Fernandes. Sporting klagt aber auch, es habe kein Geld, und würde am liebsten gar nix bezahlen.
Fernandes, dessen familiäre Wurzeln auf den Kapverden liegen, weshalb ihn O Jogo prompt als «kleinen Portugiesen» adoptiert, sagt: «Ich habe alles für St-Etienne getan, ich habe es akzeptiert, dass sie mich zweimal ausgeliehen haben wegen ihrer finanziellen Schwierigkeiten, und deshalb glaube ich, dass sie es akzeptieren werden, wenn ich gehen will.»
Schon vor einem Jahr, heisst es in Lissabon, sei Sporting an Gelson Fernandes interessiert gewesen, nun scheint ein Transfer zum Viertelfinalisten in der Europa League konkreter zu werden. «Sporting ist für meine Karriere eine grosse Gelegenheit», findet Fernandes, um gleich hinterherzuschieben: «Es ist allerdings nicht der einzige Club, der interessiert ist. Deshalb kann ich gar nicht so viel dazu sagen.» Das reicht aber eigentlich schon.
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