Gelungene Premiere für Wawrinka

Stanislas Wawrinka gelingt das Debüt bei den ATP Finals. Der Waadtländer kommt gegen Tomas Berdych zu einem 6:3, 6:7 (0:7), 6:3-Erfolg.

"Stan the man" spielte am Masters nicht wie eine Setznummer 7 (Bild: Si)

Stanislas Wawrinka gelingt das Debüt bei den ATP Finals. Der Waadtländer kommt gegen Tomas Berdych zu einem 6:3, 6:7 (0:7), 6:3-Erfolg.

Sein erster Einsatz beim Jahresabschluss-Turnier der besten acht Tenisspieler der Welt verlief für Stanislas Wawrinka fast ideal. Von Nervosität in der Londoner O2-Arena keine Spur. Bis auf das Tiebreak des zweiten Satzes, in dem ihm rein gar nichts gelang, war er in den wichtigen Momenten auf der Höhe und hatte fast immer den besseren Schlag parat als Tomas Berdych. Der Tscheche konnte keinen seiner fünf Breakbälle nutzen. Wawrinka reichte im ersten und dritten Umgang jeweils ein Servicedurchbruch.

In der ersten halben Stunde dominierte der von einer kleinen aber lautstarken Fangruppe unterstützte Schweizer den gleichaltrigen Berdych, der zum vierten Mal in Folge bei den ATP-Finals in London dabei ist. Erst als es darum ging, den ersten Satz bei eigenem Aufschlag zu beenden, geriet Wawrinka etwas aus dem Konzept, nicht zuletzt weil die ersten Aufschläge nicht mehr im Feld landeten. Er musste einen Breakball abwehren und verwertete schliesslich den fünften Satzball.

Besser, aggressiver, präziser

Der Widerstand von Berdych wurde nach dem verhaltenen Start grösser. Der Weltranglisten-Sechste schlug in der Folge deutlich besser auf und hielt bei den Grundlinien-Duellen mit. Es blieb aber dabei: Wawrinka variierte besser, war präziser und aggressiver. Der Schweizer zeigte Spielwitz und war nur einmal von der Rolle. Den Tiebreak des zweiten Satzes verschenkte er mit drei unerzwungenen Fehlern (0:7).

Es spricht auch für Wawrinka und sein gestiegenes Selbstvertrauen, dass er sich von solchen Rückschlägen nicht aus dem Konzept bringen lässt. Das erste Aufschlagsspiel im dritten Satz gewann er zu null, zum 3:1 erspielte er sich den entscheidenden Vorteil, den er danach überaus souverän verteidigte. Nach 2 Stunden und 25 Minuten und einem Fehler von Berdych stand sein 50. Sieg in dieser Saison fest.

Berdych machte zu viele Fehler

Berdych hatte nicht seinen besten Tag. Ihm unterliefen vor und nach seinem Zwischenhoch im zweiten Satz einige Fehler zuviel. Beim Aufschlag trumpfte er zwar mit 16 Assen auf, produzierte aber auch acht Doppelfehler. Drei davon führten direkt zu Breakbällen. Wawrinka machte den deutlich solideren Eindruck.

Es war letztlich ein logischer Sieg des Schweizers, aber nicht unbedingt einer, den man erwarten durfte. Denn in der Halle hatte Wawrinka bisher alle vier Begegnungen gegen den grossgewachsenen Tschechen verloren. Die doppelte Premiere in der O2-Arena bringt den Debütanten nun in der Gruppe A in eine gute Position, selbst wenn die nächsten Aufgaben gegen David Ferrer (ATP 3) und Rafael Nadal (ATP 1) noch schwieriger werden dürften. Zudem bleibt ein kleines Fragezeichen zu Wawrinkas physischen Verfassung. Er musste sich in der Schlussphase der Partie zweimal am rechten Bein pflegen lassen.

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