Die Tessiner Gemeinde Camorino und die Alptransit Gotthard AG haben beim Streit um ein Bahntechnikgebäude am Nordportal des Ceneri-Basistunnels eine Einigung erzielen können. Eine weitere Verspätung bei der Eröffnung kann so verhindert werden.
Die gefundene Einigung werde beide Parteien zufriedenstellen, teilten die Alptransit Gotthard AG, die Gemeinde Camorino und das Tessiner Departement für Verkehr am Mittwoch in einem gemeinsamen Communiqué mit. Das Departement war als Schlichter aufgetreten, um zu verhindern, dass das wichtigste Bahninfrastrukturprojekt des Kantons nicht erst nach 2020 eröffnet wird.
Die Gemeinde Camorino sicherte zu, keinen weiteren Einspruch gegen die in Überarbeitung befindlichen Pläne für das Bahntechnikgebäude am Nordportal des Ceneri-Basistunnels zu erheben.
Bahntechnikgebäude wird zu Mini-Kraftwerk
Die Alptransit Gotthard AG erklärte sich im Gegenzug bereit, das betreffende Gebäude mit einer Technologie auszustatten, die der Gemeinde zur Wärmerückgewinnung aus der Anlage dienen kann. Ausserdem soll eine Vorrichtung geschaffen werden, mit der das Abwasser aus dem Tunnel zur Erwärmung genutzt werden kann.
Zudem plant die Alptransit Gotthard AG, eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach des Bahntechnikgebäudes zu errichten. Für die gesamten Arbeiten zur alternativen Energiegewinnung muss nun noch eine Machbarkeitsstudie entworfen werden.
Nach dem Abschluss der Arbeiten, wird die Gemeinde gemäss Communiqué ausserdem sämtliche Grundstücke zurückerhalten, die zurzeit noch durch die Baustelle belegt sind.
In der vergangenen Woche wurde mit dem Hauptdurchstich in der Weströhre eine wichtige Hürde zur Eröffnung des Ceneri-Basistunnels genommen. Der Tunnel ist zusammen mit dem Gotthard-Basistunnel Teil der NEAT. Ist der Ceneri-Basistunnel erst einmal eröffnet, sollen sich unter anderem die Zug-Fahrzeiten zwischen Locarno, Bellinzona und Lugano erheblich verkürzen.