Die berühmte Therme Vals in Graubünden wird in eine Stiftung überführt. Diesen Entschluss fasste die Valser Gemeindeversammlung am Freitagabend mit klarer Mehrheit.
Das Hotel Therme soll das Thermalbad künftig mittels Dienstbarkeitsvertrags nutzen können, die Bedingungen dafür seien noch auszuhandeln, teilte die Bündner Gemeinde mit. Die Idee, die Therme in eine Stiftung zu überführen, ist nicht neu.
Die Therme war an der Gemeindeversammlung im März 2012 für 7,8 Millionen Franken an den Investor Remo Stoffel verkauft worden. Er hatte sich gegen den Erbauer der Therme, Stararchitekt Peter Zumthor, durchgesetzt. Stoffel hatte vertraglich zugesichert, die Therme aus seinem Besitz an eine Stiftung der Gemeinde zu überführen und nur das Nutzungsrecht zu beanspruchen, sollten die Valser das wünschen. Sie würden die Therme für einen symbolischen Preis erhalten.
Bereits Ende 2014 teilte die Gemeinde mit, sie wolle von dieser Möglichkeit Gebrauch machen und bereite eine entsprechende Abstimmungsvorlage vor. Laut damaligen Aussagen Stoffels war diese Option ursprünglich bis 31. Dezember 2014 befristet. Weil die Gemeinde noch nicht bereit gewesen sei, wurde die Option verlängert.
«Versicherung für später»
Der Valser Gemeindepräsident Stefan Schmid hatte Anfang März gegenüber Radio SRF das Vorgehen mit einer «Versicherung für später» verglichen. Falls die Besitzer-Firma oder Gesellschaft der Therme Konkurs ginge, «dann würde die Therme ja einfach zu gehen und das wäre ja ein grosser Schaden für das Dorf».
Die Valser Therme hatte zuletzt vergangene Woche für Schlagzeilen gesorgt. Die Kantonsregierung reichte Strafanzeige gegen unbekannt ein wegen Verdachtes auf strafrechtlich relevante Handlungen beim Verkauf. Dabei geht es insbesondere um die Vorgänge bei der Vorbereitung des Verkaufs. Die Strafanzeige war die Folge einer Aufsichtsbeschwerde eines Valser Stimmbürgers.