Im Sarner Gemeindeteil Hintergraben ist eine Fläche von rund 30 Hektaren ins Rutschen geraten. Häuser, Strasse und Strommasten wurden beschädigt. Die Obwaldner Regierung erklärte die Region zum Notstandsgebiet und sprach für Sofortmassnahmen 200’000 Franken.
Die Erdmassen, die sich über eine Fläche von rund 30 Fussballfeldern erstrecken, sind seit 2010 in Bewegung. Doch inzwischen bewege sich die Rutschmasse mit bis zu 20 Zentimetern pro Tag, schreiben der Kanton Obwalden und die Gemeinde Sarnen in einer Mitteilung vom Donnerstag.
Der Obwaldner Regierungsrat erklärte den betroffenen Gemeindeteil zum Notstandsgebiet. Für bauliche Sofortmassnahmen sprach er einen Notstandskredit von 200’000 Franken. Ebenso habe der Bund finanzielle Unterstützung zugesagt, heisst es in der Mitteilung.
Im betroffenen Gebiet wohnen rund 50 Personen. Evakuierungen habe es jüngst noch keine gegeben, sagte Jürg Berlinger, Vertreter des Gemeindeführungsstabs Sarnen, gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Vereinzelte Personen hätten ihr Haus aber wegen der drohenden Gefahr bereits in den vergangenen Monaten verlassen.
Holzhaus abgebaut
Ältere beschädigte Gebäude wie Ställe seien bereits abgebrochen worden. Ein Holzhaus habe man vorzeitig abgebaut, damit man es allenfalls später an einer anderen Stelle wieder aufbauen könne, sagte Berlinger.
Der Gemeindeführungsstab werde die Lage täglich neu beurteilen und wenn nötig Massnahmen treffen. Dabei seien auch Strassensperrungen und Evakuierungen möglich.
Mit baulichen Massnahmen würden nun der Abfluss der Bäche freigehalten sowie Wasser teilweise mit Rohren umgeleitet. Dies soll verhindern, dass das Wasser die Schäden im Gelände verschlimmert. Im Wiesland bildeten sich bereits grosse Spalten. Auch Strassen wurden beschädigt.
Der Hangrutsch zog auch eine Hauptversorgungsleitung des Elektrizitätswerks Obwalden in Mitleidenschaft. Das Werk sei gezwungen, die Leitung sofort zu verlegen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.