Für die Volksschulen der 21 deutschsprachigen Kantonen soll künftig ein gemeinsamer Lehrplan gelten. Die Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz (D-EDK) hat am Freitag den Lehrplan 21 vorgestellt. Er geht nun bis Ende Jahr in die Vernehmlassung.
Wie die D-EDK schreibt, wird der Lehrplan 21 nach der Konsultation nochmals überarbeitet und voraussichtlich im Herbst 2014 freigegeben. Über die Modalitäten der Einführung entscheidet jeder Kanton in eigener Kompetenz. So können die Kantone etwa weiterhin die Stundentafel selbst festlegen.
Der Lehrplan 21 geht auf eine Abstimmung aus dem Jahr 2006 zurück, als die die Stimmberechtigten sich für eine Harmonisierung der Schulen ausgesprochen hatten. Er sei in erster Linie ein Harmonisierungsprojekt und keine Schulreform, schreibt die D-EDK. Er schliesse an bestehende Lehrpläne an und führe notwendige Aktualisierungen ein. Beim Fremdsprachenunterricht bringe der Lehrplan 21 keine Änderungen.
Der Lehrplan umfasst elf Schuljahre und beschreibt den Bildungsauftrag neu in Form von Kompetenzen. Er ist nicht dann erfüllt, wenn der Stoff behandelt ist, sondern wenn die Kinder das verlangte Wissen anwenden können.
Positive erste Reaktionen
Die Lehrerschaft begrüsst in ersten Stellungnahmen den Lehrplan 21, fordert die Kantone aber auch auf, die sich nun bietende Chance für die Schulen zu nutzen.
Der Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH) teilte mit, der Lehrplan 21 dürfe nicht nur als politischer Akt erlassen werden, sondern müsse sorgfältig eingeführt werden. Zugleich warnt er davor, dass Sparübungen den Erfolg des Lehrplanes stark gefährden würden.
Der Verband der Schulleiterinnen und Schulleiter Schweiz (VSLCH) fordert die Kantone dazu auf, die Harmonisierungsziele bei der Umsetzung nicht zu verwässern. Es brauche Weiterbildungsmassnahmen und teilweise neue Lehrmittel. Der Zeitpunkt der Einführung des Lehrplans müsse darauf abgestimmt werden.