„Stark“, „beeindruckend“ oder „brutal und verstörend“: Das Regiedebüt von US-Schauspielerin Angelina Jolie ist von den US-Kritikern sehr unterschiedlich aufgenommen worden.
Mit dem Golden Globe-nominierten bosnischen Kriegsdrama „In the Land of Blood and Honey“, das am Freitag offiziell in New York und Los Angeles angelaufen ist, lieferte Jolie für einige Kritiker eine „beeindruckende und unerwartete“ („Los Angeles Times“) Arbeit ab.
Andere empfanden die Darstellungen von Krieg, Vergewaltigungen und Macht als zu „brutal“ („The Hollywood Reporter“) und sagten voraus, dass „sich nur wenige Zuschauer die Kriegsgräuel ansehen werden“. Ein Termin für den Schweizer Kinostart steht noch nicht fest.
Darüber, dass es Angelina Jolie gelungen ist, eine „beklemmende Atmosphäre“ zu schaffen, waren sich die Kritiker weitgehend einig. Einen Kassenschlager erwarten allerdings nur wenige von ihnen.
Im Mittelpunkt von Jolies Film, der in der Zeit des bosnischen Bürgerkrieges (1992-1995) spielt, steht die Serbin Ajla (Zana Marjanovic), die der Bosnier Danijel (Goran Kostic) im Internierungslager vor Vergewaltigungen durch andere Soldaten schützt – gleichzeitig muss sie ihm aber zu Diensten sein.
„Angelina Jolie gibt dem Krieg ein Gesicht und eine Seele“ schreibt der Kritiker der „New York Daily News“ und bestätigt ihren bisher unbekannten Darstellern eine reife Leistung.
Golden Globe-Nominierung
Die „LA Times“ ist vor allem beeindruckt von Jolies Fähigkeit, dem Film ein „spürbares Gefühl der Glaubwürdigkeit“ zu geben, auch wenn ihr Schwächen im Plot angekreidet werden. Für das „Times“-Magazin ist es „der aus tiefstem Herzen kommende Film“, in den die Oscar-Preisträgerin seit Jahren involviert war.
Das Magazin bezeichnet ihn aber gleichzeitig als „grimmig und dunkel“. Aufmerksamkeit in der Filmwelt hat Jolies Regiedebüt vor dem US-Start durch die Golden Globe-Nominierung erhalten: Ihr Werk tritt in der Kategorie Ausländischer/nicht-englischsprachiger Film gegen Konkurrenten aus China, Belgien, dem Iran und Spanien an.