Beim Sturm auf eine Islamisten-Hochburg nahe der ägyptischen Hauptstadt Kairo ist ein General getötet worden. Die Sicherheitskräfte wurden beschossen, als sie in den von Islamisten kontrollierten Ort Kerdasa eingedrungen waren.
General Nabil Farrag sei im Spital an den Folgen seiner Verletzungen gestorben, teilten die Sicherheitskräfte mit. Bei dem Einsatz wurden 14 gesuchte Islamisten gefangen genommen. Ihnen werden Gewalttaten bei den Protesten in Kairo nach dem Sturz von Präsident Mohammed Mursi vorgeworfen, wie es weiter hiess.
Bei ihnen seien Schusswaffen gefunden worden. In Kerdesa hatten militante Islamisten vor einigen Wochen eine Polizeistation gestürmt und mehrere Offiziere getötet.
Ägyptens Sicherheitskräfte gehen derzeit massiv gegen Islamisten vor. Im Sinai läuft derzeit eine grosse Militäroperation. Zu Wochenbeginn hatten Militär und Polizei zudem den Ort Delga in der oberägyptischen Provinz Minia gestürmt.
Dabei waren am Montag 56 Menschen festgenommen worden, wie staatliche ägyptische Medien unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtetet hatten. In Delga hatte es zuvor zahlreiche Übergriffe islamischer Extremisten auf die christliche Minderheit gegeben.
Bomben in der U-Bahn
In der U-Bahn von Kairo wurden unterdessen am Donnerstag zwei selbstgebaute Bomben entdeckt. Die Sprengsätze wurden auf den Gleisen in einem Bahnhof im Süden der ägyptischen Hauptstadt gefunden, waren aber nicht explodiert.
Nach dem Bombenfund war der U-Bahn-Verkehr nahezu vollständig lahmgelegt. Experten suchten nach weiteren Sprengsätzen, wie Sicherheitskräfte sagten. Das gesamte Bahnnetz solle inspiziert werden. Die U-Bahn in Kairo wird täglich von etwa drei Millionen Menschen genutzt.
Anhaltende Gewalt
In Ägypten gibt es seit Wochen Gewalt zwischen Mursi-Anhängern und Sicherheitskräften. Das Militär hatte am 3. Juli den damaligen Präsidenten gestürzt.
Seine Anhänger demonstrierten daraufhin wochenlang für seine Wiedereinsetzung. Am 14. August räumten die Sicherheitskräfte zwei Protestcamps in Kairo. Dabei und an den folgenden Tagen wurden Hunderte Menschen getötet.