Genereller Leistungsauftrag: ab 2014 Bonus-Malus-System für S-Bahn

Baselland will auf den Regio-S-Bahnlinien mit der SBB ab 2014 ein Bonus-Malus-System einführen. Dieses soll mehr Pünktlichkeit bringen. Daneben sieht der 7. Generelle Leistungsauftrag für den Öffentlichen Verkehr für 2014 bis 2017 weitere neue Tango-Trams und Änderungen auf einzelnen Buslinien vor.

Baselland will auf den Regio-S-Bahnlinien mit der SBB ab 2014 ein Bonus-Malus-System einführen. Dieses soll mehr Pünktlichkeit bringen. Daneben sieht der 7. Generelle Leistungsauftrag für den Öffentlichen Verkehr für 2014 bis 2017 weitere neue Tango-Trams und Änderungen auf einzelnen Buslinien vor.

Das Bonus-Malus-System solle zeitgleich mit dem neuen Generellen Leistungsauftrag (GLA) eingeführt werden, verlautete bei dessen Vorstellung am Montag in Liestal. Laut Oliver Biedert, Leiter des Fachbereichs Öffentlicher Verkehr in der Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektion, ist der entsprechende Wille auch bei der SBB da.

Ein solches Bonus-Malus-System besteht seit 2006 für das Zürcher S-Bahn-Netz. Es beinhaltet finanzielle Anreize zur Steigerung der Qualität. Auch im Baselbiet war schon bei der Einführung des derzeit geltenden 6. GLA vor vier Jahren die Rede davon. Nun würden mit der SBB die Rahmenbedingungen ausgehandelt, hiess es.

Neu sieht der in die Vernehmlassung gegebene neue GLA-Entwurf zudem vor, auch mit anderen Transportunternehmen konkrete Verbesserungsziele zu vereinbaren, wo sich dies als nötig erweist. Die vor vier Jahren eingeführten systematischen Qualitätsmessungen mittels Kundenbefragungen sollen weitergeführt werden.

Kein grosser Ausbau

Im übrigen soll mit dem neuen GLA das ÖV-Angebot im Kanton vor allem konsolidiert werden, wie Bau- und Umweltschutzdirektorin Sabine Pegoraro vor den Medien sagte. Ein grosser Ausbau sei bei der derzeitigen Finanzlage nicht möglich. Vorgesehen seien indes gezielte Sparmassnahmen sowie einzelne Verbesserungen.

Eine Angebots- und Komfortverbesserung bringt die Beschaffung der zweiten Tranche der neuen Tango-Trams durch die Baselland Transport AG (BLT). Weitere Verbesserungen betreffen Buslinien. So sollen der 48er vom Bachgraben in Allschwil zum Bahnhof Basel SBB und der 47er von Muttenz zum Bruderholzspital nicht mehr nur zu Spitzenzeiten fahren.

Beide Linien seien bisher erfolgreich, sagte Sabine Pegoraro. Im Zusammenhang mit diesem Ausbau soll die Buslinie 37 vom Aeschenplatz in Basel nur noch zeitweise über den Dreispitz hinaus bis aufs Bruderholz fahren. Zudem soll die Buslinie 38 in Allschwil bis zur 18er-Endstation verlängert werden.

Eine Neukonzeption der Buslinien ist am Dorneckberg vorgesehen, wo es insbesondere eine neue direkte Verbindung von Liestal via Seewen und Nunningen bis Laufen geben soll. Die Buslinie 105, die heute von Sissach teils bis nach Böckten fährt, soll zudem bis Gelterkinden verlängert werden.

WB muss noch warten

Weiter soll sich der Kanton am Ortsbus Pratteln beteiligen, da dort noch eine Erschliessungslücke bestehe. Der 92er Bennwil-Hölstein soll indes nicht mehr bis Oberdorf und der 93er Lampemberg-Lausen soll nicht mehr bis Bubendorf fahren.

Linien ohne regionale Bedeutung sollten zudem der jeweiligen Gemeinde übergeben werden, sagte Pegoraro. Dies betreffe die Buslinie 58, die primär eine innerörtliche Verbindung sei. Verzichtet werden soll im übrigen auch auf das Sonntagsangebot der Linie 63 Muttenz-Dornach.

Auf sich warten lässt die Beschaffung neuen Rollmaterials für die Waldenburgerbahn (WB); diese war ursprünglich für 2012 geplant, soll nun aber auch im neuen GLA noch nicht stattfinden.

Erneute Tariferhöhung

Zudem soll der ÖV im Tarifverbund Nordwestschweiz in drei Jahren erneut teurer werden: Nach der teilweise schon umgesetzten derzeitigen Tariferhöhung solle eine neue Erhöhung auf 2016 eingeleitet werden, hiess es.

Die Mehrkosten aufgrund des neuen GLA bezifferte Pegoraro auf 8 Millionen Franken. Der ÖV werde aber nicht einfach „immer teurer“, denn dank grosser Produktivitätsverbesserungen bei den Unternehmen hätten bisherige Kostensteigerungen aufgefangen werden können. Die Brutto-Abgeltung des Kantons steigt von 2012 bis 2017 von 46,6 Millionen auf 59,2 Millionen Franken. Die Vernehmlassung dauert bis zum 19. November.

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