Im Kanton Genf können Büros künftig einfacher in Wohnungen umgewandelt werden. Die Massnahme soll vor allem die Wohnungsnot in der Rhonestadt mildern. Die Gesetzesänderung wurde trotz eines Referendums des Mieterverbandes mit 57,97 Prozent Ja-Stimmen angenommen.
Bereits bisher wurden die Umwandlungen zugelassen, allerdings durfte beispielsweise eine Vier-Zimmer-Wohnung nicht mehr als 1135 Franken kosten und die Umnutzung war zeitlich begrenzt. Diese Hürden waren der Immobilienbranche und den bürgerlichen Parteien ein Dorn im Auge.
Die Lockerungen des Gesetzes über Abrisse, Umwandlungen und Renovationen wurden hingegen vom Mieterverband mit Unterstützung sämtlicher Linksparteien bekämpft. Sie wollten damit den Schutz vor überhöhten Mieten verteidigen.
Ihr Referendum wurde am Sonntag jedoch verworfen und die Gesetzesänderung mit 62’057 gegen 44’995 Stimmen angenommen. Die Stimmbeteiligung lag bei 45,36 Prozent. Im Kanton Genf belaufen sich die leerstehenden Büroflächen auf rund 200’000 Quadratmeter. Die Genfer Immobilienkammer schätzt, dass durch die Gesetzesänderung in den nächsten sechs bis neun Monaten bis zu 1500 neue Wohnungen geschaffen werden können.