In Genf erinnert in Zukunft ein Monument an den 2013 verstorbenen Nelson Mandela, Symbolfigur des Kampfes gegen das Apartheidsystem in Südafrika. Das Denkmal wurde am Donnerstag im Beisein des südafrikanischen Botschafters eingeweiht.
Das Werk, geschaffen von Léonard de Muralt, einem Studenten der Genfer Fachhochschule für Kunst und Design, stellt einen Raum von 4 Quadratmetern dar, der exakt so gross ist wie die Zelle, in der Nelson Mandela 27 Jahre seines Lebens inhaftiert war. Begrenzt wird das Quadrat von 12 Meter hohen Stangen, die an Gitterstäbe erinnern.
Gegen oben ist das Monument offen, sodass man den Himmel sehen kann. Für den Botschafter Südafrikas bei den Vereinten Nationen (UN) in Genf, Abdul Samad Minty, zeigt das Werk eindrücklich wie der spätere Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela mit seinem Glauben an Frieden und Vergebung das Gefängnis überwinden konnte.
Der Boden des Denkmals ist mit weissem Kies bedeckt. Diese Steine sollen an die Kiesgrube erinnern, wo Mandela als Zwangsarbeiter unter gleissendem Sonnenlicht arbeiten musste.
Das Monument trägt den Titel «Hating only harms the hater» (Hass schadet nur demjenigen, der hasst). Diesen Satz sprach Mandela in Oslo anlässlich einer Konferenz über die Anatomie des Hasses. Für François Longchamp, Präsident der Genfer Kantonsregierung, passt das Denkmal, das seinen Platz in unmittelbarer Nähe der Vereinten Nationen gefunden hat, perfekt in die internationale Dimension und die humanistische Tradition Genfs.
Mandela war am 5. Dezember 2013 nach langer, schwerer Krankheit in Johannesburg im Alter von 95 Jahren gestorben. Wegen seines Kampfes gegen das rassistische Apartheidsystem hatte er 27 Jahre im Gefängnis verbracht. Der spätere Friedensnobelpreisträger führte Südafrika dann zu Demokratie und Aussöhnung, wurde 1994 erster schwarzer Präsident Südafrikas.