Julien Lyon ist der beste Schweizer beim Zürich-Marathon. Bei seinem Debüt über die 42,195 km läuft er nach 2:16:17 Stunden ins Ziel und ist klar schneller als Adrian Lehmann. Michael Ott gibt auf.
Der Schnellste am diesjährigen Zürich-Marathon kam aus Japan. Yuki Kawauchi holte am Sonntagmorgen den verpassten Sieg aus dem Vorjahr nach. Der Vollzeit-Beamte, der Wert grossen Wert auf seinen Amateur-Status legt, setzte sich mit einer Minute Vorsprung vor dem Äthiopier Abere Bealy durch.
Aus Schweizer Sicht war von grossem Interesse, was sich in der zweiten Gruppe hinter Kawauchi und seinem äthiopischen Begleiter abspielen würde. Adrian Lehmann (LV Langenthal) und Michael Ott (TVU Zürich) hatten für das Rennen der letzten Chance eigens zwei Tempomacher aus Kenia eingeflogen. Dem Schweizer Duo bot sich die letzte Möglichkeit, sich mit einer Zeit von unter 2:14 Stunden für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro zu qualifizieren. Entsprechend offensiv starteten sie ins Rennen. Auch Lyon hatte angekündigt, sich dieser Gruppe anzuschliessen und die Olympia-Limite anzugreifen.
Für Lyon und Lehmann stimmte das Tempo bis zur Halbmarathon-Marke perfekt – diese passierten sie nach 1:07:03 Stunden. Die garstigen und nasskalten Bedingungen hatten aber bereits die ersten Opfer gefordert. Ott konnte die Pace früh nicht mehr halten. Zudem hatte einer der beiden Pacemaker die Segel ebenso früh streichen müssen.
Für Lyon und Lehmann wurden die zweiten 21,1 km enorm hart. Sie wurden zunehmend langsamer und die Olympia-Limite entglitt ihnen je länger desto mehr. Trotzdem: Vor allem Lyon, der nach 2:16:17 Stunden über die Ziellinie kam, darf mit seiner ersten Marathon-Zeit mehr als zufrieden sein. Ausserdem erbrachte er im Hinblick auf die EM-Selektion im Halbmarathon eine wertvolle Leistung.