Ein Genfer Polizist ist wegen Fälschung von Berichten zu 60 Stunden gemeinnütziger Arbeit auf Bewährung und zu einer Busse von 500 Franken verurteilt worden. Mehrere schwerer wiegende Beschuldigungen gegen den Polizisten wurden fallen gelassen.
Der Polizist war verdächtigt worden, im 2007 im Zuge einer Razzia in einer Asylunterkunft Handys, Geld und Drogen gestohlen zu haben. Die Tatbestände lagen jedoch zu weit zurück, um nachgewiesen werden zu können und das Verfahren wurde deshalb eingestellt.
Dies sagte Jean-Pierre Garbade, Anwalt eines Asylbewerbers, am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Er bestätigte damit einen Bericht der Zeitung «Le Temps».
Der Genfer Polizist hatte die Vorwürfe stets bestritten. Er hatte lediglich eingeräumt, Dokumente gefälscht zu haben, darunter einen Polizeibericht. Zudem habe er einen Empfangsschein rückdatiert.
Gegenseite enttäuscht
Der Staatsanwalt Yves Bertossa, der den Fall kürzlich wieder aufgenommen hatte, verurteilte den Polizisten einzig wegen der Fälschung von Dokumenten. Anwalt Garbade zeigte sich enttäuscht über den Ausgang des Verfahrens. Er kritisierte, dass die Justiz fünf Jahre lang nichts unternommen habe.