Luis Bárcenas, der frühere Schatzmeister von Spaniens regierender konservativer Volkspartei PP, soll sich ein persönliches Schwarzgeldkonto in der Schweiz in Höhe von 22 Millionen Euro angelegt haben.
Nun hat die Genfer Staatsanwaltschaft eine Untersuchung gegen den Politiker eröffnet. Falls sich die Anschuldigungen Madrids gegen Bárcenas betreffend allfälliger Geldwäscherei als zutreffend erwiesen, werde die Genfer Staatsanwaltschaft in der Schweizer Untersuchung die Federführung haben, sagte Staatsanwalt Jean-Bernard Schmid in der Sendung «19h30» des Westschweizer Fernsehens RTS vom Freitagabend.
Betroffen seien die Filialen einer deutschen Bank in Genf und Lugano sowie ein Genfer Treuhandbüro.
Die spanische Justiz ermittelt gegen gegen den früheren PP-Schatzmeister in einem Korruptionsskandal, in dem es um Verbindungen zwischen Parteimitgliedern und einem Netz von Unternehmern geht.
Neben der Unterhaltung eines Schwarzgeldkontos in der Schweiz soll Bárcenas über Jahre hinweg hohen Parteifunktionären heimlich Zusatzhonorare von bis zu 15’000 Euro monatlich in dicken Geldumschlägen zugesteckt haben.
Aus «geheimen Papieren von Bárcenas» gehe hervor, dass Spaniens konservativer Ministerpräsident Mariano Rajoy pro Jahr rund 25’000 Euro erhalten habe, schrieb die Zeitung «El País» Ende Januar.
In Spanien wird zurzeit gegen mehr als 200 Politiker und Politikerinnen verschiedenster Parteien wegen Steuerhinterziehung, Veruntreuung und Korruption ermittelt.