Eine Genvariante bestimmt darüber, wie gut eine Grippeimpfung wirkt. Dies haben Basler und kanadische Forscher in einer Studie festgestellt. Die Ergebnisse zeigen einen Weg auf, wie die Wirksamkeit der Grippeimpfung verbessert werden könnte, wie das Universitätsspital Basel mitteilte.
Das fragliche Gen produziert einen bestimmten Immunbotenstoff und trägt häufig Mutationen, also Genveränderungen. Je nachdem, welche Variante davon ein Patient besitzt, desto mehr oder weniger Antikörper produziert er bei einer Impfung gegen die saisonale Grippe. Das berichten die Forscher im Fachjournal «PLOS Pathogens».
Der Immunbotenstoff heisst Interferon lambda und scheint die wichtigsten Produzenten von Antikörpern, die sogenannten B-Zellen und Plasmazellen, stark zu hemmen. Eine Mutation, die die Produktion von Interferon lambda reduziere, führe vermutlich zu einer wirksameren Grippeimpfung, folgern die Forscher um Adrian Egli vom Departement Biomedizin der Uni und des Unispitals Basel.
Diese Zusammenhänge haben die Forscher bei Patienten nach einer Organtransplantation untersucht, die das Immunsystem unterdrückende Medikamente nehmen. Deswegen wirken Impfungen bei ihnen schlecht. Die Rolle des Interferon-Gens bestätigten dann weitere Tests an gesunden Freiwilligen.
Dank dieser Erkenntnisse liessen sich neue Impfzusatzstoffe, sogenannte Adjuvantien, entwickeln, die das Interferon unterdrücken und so die Produktion von Antikörpern verbessern, erklärten die Forscher. Eglis Team ist bereits dabei, solche Substanzen zu entwickeln. Damit könnte die Wirksamkeit der Grippeimpfung zum Beispiel bei Personen mit Immunschwäche verbessert werden.