Einmal Freiheit und zurück: Eine Zolli-Schildkröte auf Abwegen.
Eine völlig undramatische Rettungsaktion führte in den frühen Mittagsstunden des Freitags eine/n BewohnerIn des Basler Zoos wohlbehalten zurück hinter die Mauern der Anlage.
Dem aufmerksamen TagesWoche-Redaktionshund Wilma war es zu verdanken, dass der kleine Ausreisser entdeckt wurde: Entlang des Fuss- und Radwegs an der Binningerstrasse suchte eine Schildkröte ganz offensichtlich den Rückweg, fand sich aber vor unüberwindbaren Tore und Zäunen wider.
Parson Russell Terrier Wilma (Bild: hier im Ausruhmodus) suchte erst die Annäherung, hatte dann aber doch eher Respekt vor dem exotischen Gegenüber, der mitsamt Panzer so untaugliche wie vergebliche Versuche unternahm, eine cirka ein Meter hohe Mauer empor zu kraxeln. Recherchen haben die laienhafte Einschätzung ergeben, dass es sich um eine Landschildkröte handeln könnte, genauer eine Geochelone pardalis.
Diese Pantherschildkröte ist vor allem südlich der Sahara in der afrikanischen Savanne verbreitet, was die Lust erklären könnte, bei Temperaturen unweit der 30-Grad-Grenze einen Ausflug zu unternehmen. Ob sie der Hunger getrieben hat, ist nicht geklärt, von den von ihr bevorzugten Sukkulenten, Früchten und Kot von Raubtieren war jedenfalls im für mitteleuropäische Verhältnisse wie gewohnt ordentlich aufgeräumten Areal rund um den Zoo weit und breit nichts zu finden.
Dank des raschen Eingreifens eines sofort alarmierten Mitarbeiters des Zoos konnte der Kiefermäuler wieder dorthin verbracht werden, wo der Mensch Tiere hält und zur Schau stellt.