Der Vulkan Calbuco im Süden Chiles bleibt aktiv. Die vor zehn Tagen begonnene Serie von Eruptionen könne sich noch über Monate erstrecken, teilte der Geologische Dienst Sernageomin am Samstag (Ortszeit) mit.
Ein Lava-Ausbruch stehe noch bevor. Im Fall des Calbuco handle es sich um zähflüssige Lava, die zumeist am Kraterrand erstarrt und kaum Lavaflüsse bildet.
Die Folgen des dritten Ausbruchs am Vulkan am Donnerstag hielten sich zunächst in Grenzen. Der am Freitag gefallene leichte Regen hat nach dem Ascheausbruch vom Vortag nicht die gefürchteten Schlamm-Massen auf den Flussläufen am Vulkanhang gebildet. Der Geologische Dienst hatte vor den vorausgesagten Regenfällen gewarnt.
Blanco-Fluss überflutet
Trotz der geringen Niederschläge ist der Blanco-Fluss überflutet. Sechs Strassenbrücken und rund 60 Wohnungen wurden überschwemmt, berichtete der Katastrophendienst Onemi am Freitagabend (Ortszeit).
Insgesamt wurden 6685 Menschen in der ausgerufenen Evakuierungszone von 20 Kilometern rund um den Krater in Sicherheit gebracht. Der rund 50 Kilometer vom Vulkan entfernte Flughafen der Stadt Puerto Montt bleibt weiterhin geschlossen.
Der Wind hat die Rauchfahne diesmal in Richtung Südosten geführt, in Richtung der argentinischen Stadt El Bolsón. Leichter Regen an den östlichen Andenhängen und eine Umkehrung der Windrichtung wendeten jedoch den Aschefall von der knapp 20’000 Einwohner zählenden Stadt ab, wie die Zeitung «Río Negro» an Samstag berichtete.
Bei den beiden früheren Ausbrüchen hatte der Wind die Asche in Richtung Nordosten über 1900 Kilometer bis nach Buenos Aires in Argentinien getragen. Der 2003 Meter hohe Calbuco hatte bei den Ausbrüchen der vergangenen Woche 210 Millionen Tonnen Asche bis auf 17 Kilometer Höhe ausgespuckt.