Felicitas Hoppe erhält den Georg-Büchner-Preis 2012. Die Autorin wurde von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung für die mit 50’000 Euro dotierte Auszeichnung auserkoren, wie aus einem Communiqué vom Dienstag hervorgeht.
Hoppe wird den Preis, der als bedeutendste Auszeichnung für Literatur in Deutschland gilt, am 27. Oktober in Darmstadt entgegennehmen. Sie habe seit 1996 in Romanen, Erzählungen und Essays „die Welt der Abenteurer und der Hochstapler, der Entdecker und Taugenichtse erkundet“, hiess es im Communiqué.
„In einer lakonischen und lyrischen, eigensinnigen und uneitlen Prosa hat sie ein erzählerisches Universum erfunden, in dem Grundfragen eines ‚postmodernen‘ Daseins mit freier und befreiender Phantasie durchgespielt werden“, begründete die Jury ihre Wahl.
Bis heute hat Hoppe fünf Romane, Essays und mehrere Erzählbände vorgelegt, ausserdem einige Veröffentlichungen zusammen mit Künstlern der Berliner Handpresse. Zuletzt erschien Anfang 2012 die Autobiografiefiktion Hoppe.
Seit 1996 freie Schriftstellerin
Geboren wurde die neue Büchner-Preisträgerin am 22. Dezember 1960 in Hameln an der Weser in Niedersachsen. Ab 1980 studierte sie Literaturwissenschaft, Rhetorik, Religionswissenschaft, Italienisch und Russisch an den Universitäten in Hildesheim, Tübingen, in Eugene im US-Bundesstaat Oregon sowie in Berlin und Rom.
Seit 1996 lebt sie in Berlin als freie Schriftstellerin. Zuvor hatte sie als Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache gearbeitet und für verschiedene Feuilletons geschrieben.
Max Frisch unter den Preisträgern
Für ihr Werk wurde sie mehrfach ausgezeichnet, darunter 1997 mit dem Rauriser Literaturpreis oder 2004 mit dem Heimito-von-Doderer-Literaturpreis. Als Büchner-Preisträgerin reiht sich Hoppe in eine prominente Reihe ein.
Der erste Ausgezeichnete war 1951 Gottfried Benn, auch Erich Kästner (1957), Max Frisch (1958), Paul Celan (1960), Ingeborg Bachmann (1964) oder Thomas Bernhard (1970) finden sich unter den Preisträgern. Zuletzt wurde F.C. Delius (2011) geehrt.