Georg Fischer (GF) trennt sich von seiner Aluminiumsandgusssparte. Dazu verkauft der Industriekonzern zwei Fabriken in Deutschland. Über den Verkaufspreis macht GF keine Angaben.
Die beiden Giessereien in Friedrichshafen und Garching gehören zur Unternehmenssparte GF Automotive und stellen Bestandteile von Autos und Nutzfahrzeugen sowie Komponenten für die Industrie her. Zusammen beschäftigen sie 430 Mitarbeitende und erwirtschaften einen Jahresumsatz von 127 Mio. Franken.
Käuferin ist die MWS Gruppe, eine österreichische Zulieferin der Autoindustrie. Der Verkauf werde das Ergebnis von GF mit einem Abschreiber von 27 Mio. Fr. belasten, hiess es in einem Communiqué von Donnerstag. Rund die Hälfte davon, weil wegen des starken Franken der Wert der Giessereien zu hoch in den Büchern geführt wurde.
Sinkende Auslastung
Mit der Veräusserung der beiden Fabriken reagiert das Schaffhauser Traditionsunternehmen auf die sinkende Auslastung seiner europäischen Werke. Im ersten Halbjahr 2012 konnte Georg Fischer den Umsatz nur dank der gestiegenen Nachfrage in Asien und Übersee halten, während der Gewinn sank.
Die wirtschaftliche Verlangsamung in Europa spürt vor allem GF Automotive, deren Erlös um fünf Prozent zurückging. Wegen der steigenden Kosten wurde in Deutschland und Österreich bereits die Zahl der Temporärangestellten reduziert, Mitarbeitende mussten Überstunden abbauen.
Mehr Wachstumsmöglichkeiten verspricht sich Georg Fischer stattdessen im asiatischen Automobilmarkt. Wie das Unternehmen mitteilte, baut es deshalb seine bereits bestehenden Fabriken in China aus. Auf diese Weise solle die Produktionskapazität um 40 Prozent gesteigert werden.