Um in vollen Zügen mehr Platz zu schaffen, führt die SBB eine neue Regelung sein: Wer mit seinem Gepäck einen Sitz belegt, muss ein zusätzliches Billett kaufen. Das neue Regime gilt ab dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2011.
„Vor allem in den Spitzenzeiten sind die Züge immer besser besetzt,“ sagte SBB-Sprecher Daniel Bach zu einen Bericht der Gratiszeitung „20 Minuten“ vom Dienstag. Dadurch hätten sich leider auch Diskussionen um Gepäck auf Sitzplätzen gehäuft. „Wir werden die neue Regelung aber mit Augenmass anwenden.“
Die SBB will in erster Linie dem Zugpersonal „etwas in die Hand geben, worauf es sich berufen kann“, wie Bach sagte. Das verschärfte Benutzerreglement mit dem neuen Passus, wonach pro Person nur ein Sitzplatz zu belegen ist, sei ein ausdrücklicher Wunsch des Zugpersonals gewesen.
Falls es in einem vollen Zug tatsächlich zu einem Verkauf eines Gepäck-Billetts kommen würde, kostete dieses den halben Preis – unabhängig davon, ob der Passagier ein Halbtax hat oder nicht. In nicht vollen Zügen soll das Gepäck weiterhin auf einen leeren Sitzplatz gelegt werden können.
Aufforderung per Lautsprecher
Bereits heute fordert der Zugbegleiter in vollen Zügen die Passagiere per Durchsage auf, das Gepäck nicht auf Sitzplätze legen. Diese Sensibilisierungsmassnahme werde auch in Zukunft weitergeführt, sagte Bach.
Bereits für Diskussion sorgte eine weitere Änderung der SBB, die mit dem Fahrplanwechsel 2011 eingeführt wird: Neu gilt die sogenannte Fahrausweispflicht auch in den Fernzügen. Wer ohne Fahrausweis einsteigt, muss – neben dem Billett – eine Busse von 90 Franken bezahlen.