Gerardo Martino tritt als Nationaltrainer Argentiniens zurück. Ein Nachfolger ist noch nicht bestimmt.
Als Grund für seinen Rücktritt gab Martino die «grossen Schwierigkeiten» an, auf die er bei der Zusammenstellung des argentinischen Aufgebots für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro gestossen sei. Der Chef des Nationalen Olympischen Komitees Gerardo Wertheim hatte zuvor erklärt, es bestehe ein hohes Risiko, dass Argentiniens Fussballer bei Olympia nicht dabei sein werden, weil die Vereine die Spieler nicht abgeben wollten.
Auch die Ungewissheit über die zukünftige Verbandsführung habe ihn dazu bewegt, den Posten aufzugeben, schrieb Martino in seiner Rücktrittserklärung. Der argentinische Verband AFA hat derzeit nur eine Interimsführung, nachdem die ausstehenden Wahlen mehrfach vertagt wurden. Die Justiz ermittelt ausserdem gegen die AFA wegen mutmasslicher Unregelmässigkeiten bei der Vergabe von TV-Übertragungsrechten.
Der 53-jährige Martino war seit August 2014 Nationaltrainer des zweifachen Weltmeisters. In seiner Amtszeit verlor er 2015 und 2016 den Final der Copa America, jeweils im Penaltyschiessen gegen Chile. Nach der Final-Niederlage Ende Juni gab Lionel Messi seinen Rücktritt aus dem Nationalteam bekannt.
Zu den in den Medien gehandelten Favoriten für die Nachfolge Martinos gehören Diego Simeone und Jorge Sampaoli. Der 106-fache argentinische Internationale Simeone ist aber noch bis 2020 bei Atletico Madrid als Trainer unter Vertrag. Der kürzlich vom FC Sevilla angeheuerte Sampaoli hatte die Erfolgsserie von Chiles Nationalmannschaft eingeläutet. Auch Marcelo Gallardo, der Coach von River Plate, Edgardo Bauza vom FC São Paulo und Mauricio Pochettino, der seit 2014 Tottenham führt, zählen zu den Kandidaten.