Das Genfer Museum für Kunst und Geschichte stellt neun archäologische Fundstücke aus, die illegal aus Syrien, dem Jemen und Libyen in die Schweiz gebracht wurden. Wegen der Lage in diesen Ländern dürfte die Rückgabe dauern.
«Wir zeigen Werke, die nicht da sein dürften», sagte am Dienstag Jean-Yves Marin, Direktor des Musée d’art et d’histoire de Genève (MAH). Die Objekte seien sehr schön, aber aus ihrem jeweiligen Kontext gerissen.
Das Museum bewahrt die Werke unter bestmöglichen Bedingungen, bis sie zurückgegeben werden. Drei Werke stammen aus dem syrischen Palmyra, fünf weitere aus dem Jemen und eines aus Libyen. Alle Werke wurden bereits vor den heute laufenden Konflikten aus diesen Ländern geraubt.
Vor einer Rückgabe müssen die Länder jedoch die ersten Schritte einleiten, was angesichts der unsicheren Lage dauern dürfte. Alle neun im MAH ausgestellten Antiquitäten wurden bei einer Kontrolle der Schweizer Behörden in den Genfer Zollfreilagern entdeckt.
Die Zollbehörden informierten auch das Bundesamt für Kultur über die illegal eingelagerten Antiquitäten. Die Schweiz verschärfte in den vergangenen Jahren die Gangart gegenüber illegalem Antiquitätenhandel, auch weil der Erlös Terroristen als Geldquelle dienen kann.
Im vergangenen Jahr wurden 31 Fälle dem Bundesamt für Kultur gemeldet, sagte Jérôme Coquoz, Direktor der Genfer Zollbehörden. Das sind deutlich mehr als die 11 Meldungen 2014 und 15 Meldungen im 2016.