Fast fünf Jahre nach dem Beinahekollaps des Finanzsystems ist einer der Hauptbeteiligten wieder oben auf. Der mit Steuergeldern gerettete US-Baufinanzierer Fannie Mae vermeldete für das vergangene Jahr den höchsten Gewinn seiner Firmengeschichte.
Das immer noch im Staatsbesitz befindliche Unternehmen verdiente unterm Strich 17,2 Mrd. Dollar. 2011 hatte Fannie Mae noch einen Verlust in ähnlicher Grössenordnung verbucht.
Als Grund für die Wende führte Fannie Mae am Dienstag vor allem die Erholung auf dem US-Häusermarkt an. Die Preise für Eigenheime haben angezogen und die Hausbesitzer zahlen ihre Kreditraten wieder zuverlässiger.
Diese Entwicklung war bereits den privaten Banken zugute gekommen. «Wir gehen davon aus, dass wir auch in den kommenden Jahren starke Gewinne einfahren werden», erklärte Firmenchef Timothy Mayopoulos in Washington.
Fannie Mae und das Schwesterunternehmen Freddie Mac spielen bei der Stabilisierung des US-Häusermarkts eine entscheidende Rolle. Sie sichern indirekt den Grossteil der Hypotheken im Land ab. Deshalb hatte die Regierung die beiden Baufinanzierer in den Turbulenzen des Krisenjahres 2008 aufgefangen. Ein Teil der Gewinne fliesst nun nach Washington, um die Schuld zu tilgen.