Der 81 Jahre alte Gerhard Richter war im vergangenen Jahr auf dem weltweiten Kunstmarkt der teuerste noch lebende Maler. Dies geht aus der Bilanz von Artprice France, einer französischen Gesellschaft zur Bewertung des Kunstmarktes, hervor.
Richters Gemälde „Abstraktes Bild“ kam demnach für 30,4 Millionen Dollar unter den Hammer – gemäss Bilanz der höchste Preis, den das Werk eines Künstlers je zu dessen Lebzeiten erzielte. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr Werke des 1932 in Dresden geborenen Richter im Gesamtwert von 262 Millionen Dollar versteigert.
Richter nimmt damit auf der Skala der teuersten Maler den fünften Platz ein – nach dem amerikanischen Pop-Art-Meister Andy Warhol (1928-1987), dem Chinesen Zhang Daqian (1899-1983), dem Spanier Pablo Picasso (1881-1973) und dem Chinesen Qi Baishi (1864-1957).
Einen Sprung nach oben machte nun auch der Chinese Li Keran (1907-1989), dessen Werk „Mountains in Red“ für umgerechnet 44 Millionen Dollar den Besitzer wechselte. Dies war der höchste Preis, der 2012 auf dem chinesischen Kunstmarkt erzielt wurde.
Das Volumen des weltweiten Kunstmarktes stieg nach diesen Angaben 2012 um gut sechs Prozent auf fast 12,3 Milliarden Dollar – vor allem dank der Dynamik des Handelsplatzes New York.
China, einschliesslich Hongkong, blieb mit Verkäufen in Höhe von gut fünf Milliarden Dollar zwar immer noch der grösste Kunstmarkt weltweit. Gegenüber dem Vorjahr sei das Volumen 2012 aber erstmals leicht zurückgegangen, hiess es in der Bilanz, die Artprice France und dessen chinesischer Partner Artron am Dienstag übermittelten.