Der Aargauer Nationalrat Geri Müller will Präsident der Schweizer Grünen werden. Der 51-Jährige will den im Frühling abtretenden Parteipräsidenten Ueli Leuenberger beerben. Müller kann sich ein Co-Präsidium oder alleine an der Spitze der Grünen vorstellen.
„Ich möchte meine Führungsqualitäten der Grünen Partei zur Verfügung stellen“, sagte Geri Müller am Samstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Er bestätigte damit einen Bericht der „Aargauer Zeitung“. Müller sitzt seit acht Jahren im Nationalrat und ist Vize-Ammann der Stadt Baden.
Er will den Wähleranteil sowie den Anteil im Parlament auf 10 Prozent erhöhen. Zudem will er die Vielfalt in der Grünen Partei hervorstreichen. Im Fokus der grünen Politik soll eine ökologische und soziale Entwicklung liegen.
Co-Präsidium mit Westschweizer Verstärkung
Müller kann sich vorstellen, das Amt im Co-Präsidium zu führen und favorisiert als Verstärkung eine Person aus der Westschweiz. Er kann sich beispielsweise die 40-jährige Waadtländer Nationalrätin Adèle Thorens Goumaz vorstellen.
Goumaz hatte bereits Ende Oktober ihr Interesse am Präsidium angekündigt. Laut Müller gibt es keinen Plan für eine gemeinsame Kandidatur.
Zuerst muss Müller am 24. Januar von der Mitgliederversammlung der Aargauer Grünen als Kandidat nominiert werden. Die Delegierten der Grünen Schweiz wählen am 21. April an einer Versammlung in Genf ein neues Präsidium.
Zürich nominierte Girod und Kunz
Die Grünen des Kantons Zürich haben letzte Woche bereits zwei Kandidaten ins Rennen geschickt. Sie nominierten Nationalrat Bastien Girod und den ehemaligen Präsidenten der Zürcher Stadpartei, Markus Kunz.
Gemäss Statuten der Grünen sind im Präsidium zwei Modelle möglich. Entweder führt ein Co-Präsidium die Partei, oder ein Präsident oder eine Präsidentin mit mehreren Vizepräsidenten. Bisher galt die zweite Variante. Ueli Leuenberger, der seit 2008 Präsident der Grünen ist, standen die Vize-Präsidentinnen Franziska Teuscher und Aline Trede zur Seite.
Die Berner Nationalrätin Teuscher hat bereits vor einer Woche auf eine Kandidatur für das Präsidium verzichtet. Vielmehr will sie einstweilen Präsidentin des Verkehrsclubs der Schweiz (VCS) bleiben und zudem für den Berner Gemeinderat kandidieren.
Interesse signalisiert hat hingegen Vize-Präsidentin Aline Trede. Die Stadtberner Jungpolitikerin würde für Franziska Teuscher in den Nationalrat nachrutschen, sofern Teuscher Ende Jahr in die Berner Stadtregierung gewählt wird und ihren Sitz in der grossen Kammer räumt.