Gericht spricht rassistischen Heckenschützen von Malmö schuldig

Ein schwedisches Gericht hat einen „Gesinnungsgenossen“ des norwegischen Massenmörders Anders Behring Breivik verurteilt. Der 40-jährige Schwede wurde wegen zweifachen Mordes, vier Mordversuchen und sieben weiterer Überfälle schuldig gesprochen.

Schwedische Polizisten bei der Arbeit (Symbolbild) (Bild: sda)

Ein schwedisches Gericht hat einen „Gesinnungsgenossen“ des norwegischen Massenmörders Anders Behring Breivik verurteilt. Der 40-jährige Schwede wurde wegen zweifachen Mordes, vier Mordversuchen und sieben weiterer Überfälle schuldig gesprochen.

Das Strafmass gegen den rassistischen Heckenschützen will das Gericht in Malmö nach einer rechtspsychiatrischen Untersuchung Anfang September verkünden. Die Staatsanwaltschaft hatte dem Mann sogar drei Morde und zwölf Mordversuche vorgeworfen.

Der Schwede hat nach Überzeugung der Ankläger sieben Jahre lang mit einer Schusswaffe in Malmö Jagd auf dunkelhäutige Menschen gemacht. Fast immer schoss er in abendlicher Dunkelheit aus einem Gebüsch oder anderen Hinterhalten auf die ihm unbekannten Opfer.

Der Fall erregte auch deshalb Aufsehen, weil der Täter so lange unerkannt bleiben konnte. Vor Gericht bestritt er alle Vorwürfe. Das Gericht sah als erwiesen an, dass er am 13. Juni 2003 einen 65- jährigen Zuwanderer in dessen Wohnung erschossen hat.

Ebenfalls schuldig gesprochen wurde er für die Ermordung einer 20-jährigen Schwedin am 10. Oktober 2009. Die Frau hatte in einem Auto neben ihrem dunkelhäutigen Freund gesessen, der schwer verletzt überlebte.

Breivik hatte den Heckenschützen neben der rechtsradikalen Zwickauer Terrorzelle NSU als Gesinnungsgenossen im „Kampf“ gegen islamische Zuwanderung bezeichnet. Er selbst ermordete am 22. Juli 2011 bei zwei Anschlägen 77 Menschen. Die Zwickauer Zelle gilt als verantwortlich für eine Mordserie gegen Menschen mit Zuwanderer-Hintergrund mit wahrscheinlich neun Toten.

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