Ein ägyptisches Gericht hat am Sonntag vier hochrangige Mitglieder der Muslimbruderschaft zum Tode verurteilt. Ihnen wird vorgeworfen, an der Tötung von Demonstranten im Juni 2013 beteiligt gewesen zu sein.
Die Urteile müssen nun von Ägyptens höchster religiöser Autorität, dem Grossmufti, geprüft werden. Ein abschliessendes Urteil soll nach Angaben der Justiz am 28. Februar gesprochen werden. Dann soll auch über das Schicksal 17 weiterer Angeklagter, darunter der Anführer der Bruderschaft Mohammed Badie, entschieden werden.
In dem Prozess wird die Gewalt im Rahmen von Protesten gegen die Herrschaft der Islamisten Ende Juni 2013 verhandelt. Die Angeklagten sollen bei einer Demonstration vor dem Hauptquartier der Muslimbruderschaft auf Protestler geschossen haben.
Im Gefolge der Unruhen hatte der damalige Armeechef und jetzige Präsident Abdel Fattah al-Sisi den islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi gestürzt. Seither werden die Muslimbrüder als Terroristen verfolgt.
In diesem Jahr wurden bereits über 200 Anhänger der Bruderschaft zum Tode verurteilt. Das Oberhaupt Badie ist bereits in drei anderen Prozessen zum Tode und zu lebenslanger Haft verurteilt worden.