Ein Vertrauter von Italiens Ex-Regierungschefs Silvio Berlusconi hat einem Gerichtsurteil zufolge in den 70er Jahren als Verbindungsmann zwischen dem damals aufsteigenden Geschäftsmann und der Mafia fungiert. Berlusconi soll der Cosa Nostra Geld gezahlt haben.
Senator Marcello Dell’Utri sei der „Verbindungskanal“ zwischen dem bis vergangenem November amtierenden Ministerpräsidenten und der Cosa Nostra gewesen, hiess es in einem am Dienstag veröffentlichten Urteil des Kassationsgerichts in Rom, der dritten und letzten Instanz im italienischen Strafsystem.
Es sei während des Verfahrens bewiesen worden, dass der Sizilianer Dell’Utri „Vermittlungsaktivitäten“ zwischen dem Mafia-Clan und dem aufstrebenden Mailänder Geschäftsmann wahrgenommen habe, hiess es im Urteil.
Die Mafiabosse boten Berlusconi demnach „Schutz“ an. Berlusconis Medienimperium Fininvest habe dem Clan wiederum „Schutzgeld“ gezahlt, um die Gefahr einer Entführung des Unternehmens und seiner Familienangehörigen abzuwenden.
Dell’Utri war schuldig gesprochen worden, Kontakte zur sizilianischen Cosa Nostra gepflegt zu haben. Er ist Senator von Berlusconis Mitte-rechts-Partei „Volk der Freiheit“ (PdL – Popolo della liberta‘). Berlusconi ging erst in den 90er Jahren in die Politik.