Die Piloten der Lufthansa-Tochter Germanwings haben mit ihrem befristeten Ausstand am Freitag in Deutschland zahlreiche Flugausfälle provoziert. Am Mittag endete die Arbeitsniederlegung. Die Airline bestätigte, dass der Flugbetrieb wieder aufgenommen wurde.
Allerdings könne es durch Verzögerungen auch am Nachmittag noch zu Streichungen kommen. Durch den sechsstündigen Streik waren von geplanten 164 insgesamt 116 Flüge ausgefallen und rund 15’000 Reisende betroffen.
Trotz der Streiks der Piloten war es an den betroffenen Airports zu keinen grösseren Behinderungen gekommen, bestätigen Sprecher der Airports übereinstimmend. Von dem angekündigten Ausstand bei der Lufthansa-Tochter waren vor allem Inlandflüge betroffen.
Viele Fluggäste seien im Voraus über ihre Reisebüros, SMS oder Mails informiert worden. Die Streiks hätten bei der Airline einen wirtschaftlichen Schaden in zweistelliger Millionenhöhe verursacht, sagte ein Unternehmenssprecher.
Streit um Übergangsrente
Hintergrund des Konflikts bei Europas grösster Airline ist der Streit um die Übergangsrente für die 5400 Piloten bei Lufthansa, Germanwings und Lufthansa Cargo.
Im Schnitt gehen Lufthansa-Kapitäne derzeit mit knapp 59 Jahren in den vom Unternehmen bezahlten Vorruhestand. Lufthansa will das durchschnittliche Eintrittsalter schrittweise auf 61 Jahre erhöhen. Die aktuelle Regelung zur Übergangsrente will die Airline bis 2016 beibehalten, um ausreichend Zeit für Verhandlungen zu haben.
Der Streit um die Übergangsrente hatte bereits im April zum schärfsten Streik in der Lufthansa-Geschichte geführt. Rund 3800 Flüge fielen aus, betroffen waren an den drei Tagen 425’000 Fluggäste.