Der zum vierten Mal vergebene Gert-Jonke-Preis, der diesmal in der Sparte Prosa verliehen wird, geht an den aus der Schweiz stammenden und in Paris lebenden Schriftsteller Paul Nizon.
Die mit 15’000 Euro dotierte Auszeichnung wurde dem Autor am Sonntagvormittag im Klagenfurter Musil Haus überreicht.
Die Jury würdigte mit Nizon einen «Virtuosen der poetischen Selbsterforschung», wie es in der Medienmitteilung heisst. «Nizons Romane, Erzählungen und Journale sind bedeutende Werke der Gegenwart, sind Sprachkunst im besten Sinne des Wortes. Seine stete Suche nach neuen Ausdrucksformen führt zu einer grossen Vielfalt formaler und sprachlicher Mittel», so die Jurybegründung.
Geboren 1929 in Bern als Sohn eines russischen Emigranten und einer Bernerin, lebt Nizon seit 1977 in Paris. Er war leitender Kunstkritiker der «Neuen Zürcher Zeitung», seit 1962 ist er freier Autor.
Für seine Romane und Erzählungen erhielt er zahlreiche Preise und Auszeichnungen, unter anderem den Marie-Luise-Kaschnitz-Preis (1990), den Erich-Fried-Preis (1996), den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur (2010) und in der Schweiz den Grand Prix Literatur (2014) für sein literarisches Gesamtwerk.