Neues aus der Co-Trainer-Hölle: Hans-Dieter «Hansi» Flick, Assistent des deutschen Bundestrainers Joachim «Jogi» Löw, und die rhetorischen Fallstricke an der Euro 2012.
«Stahlhelm aufsetzen und gross machen.»
Bis ins neue Jahrtausend hinein musste der deutsche Fussball damit leben, dass sich vor allem die angelsächische Presse mit Kriegs-Metaphern an ihm abarbeitete. Da rückten die «deutschen Panzer» in kurzen Hosen an, gewannen nicht gegen ihre Gegner im sportlichen Wettkampf, sondern «zermalmten» sie. Bei Turnieren führten sie gerne einen «Blitzkrieg» auf dem Rasen der Fussballstadien dieser Welt und so weiter und so fort. Es hat mal einer gesagt, es ist das Geburtsrecht jedes Fussballfans, sich mittels billiger Hinweise auf den Zweiten Weltkrieg über die Deutschen lustig zu machen. Nun denn.
Das hat sich jüngst gerade ein wenig gelegt, auch weil es reichlich abgelutscht daherkommt, da entblödet sich ein Vertreter des deutschen Fussballs nicht, selbst für einen Aufguss zu sorgen. Kurz vor dem Abflug der deutschen Mannschaft aus dem polnischen Teamquartier in Danzig zum ersten Spiel am Samstag im ukrainischen Lwiw sass Hans-Dieter «Hansi» Flick vor der Medienschar und erklärte auf die Frage, wie man denn den gefährlichen Freistössen von Portugals Superstar Cristiano Ronaldo zu begegnen gedenke: eben, siehe oben.
Flick wurde am 24. Februar 1965 in Heidelberg geboren, kann also die Gnade der späten Geburt für sich in Anspruch nehmen, sich aber nicht wegducken, wenn man ihm rät, jenen Körperteil rechtzeitig in Gang zu setzen, der von einem Stahlhelm massgeblich geschützt werden soll. Die andere Lehre: Lass in kitzligen Momenten den Chef(Trainer) ran.