Das 216-Millionen-Stadionprojekt ist vom Zürcher Stimmvolk knapp, aber geräuschvoll den Bach hinunter geschickt worden. Jetzt werden die Wunden geleckt und möglicherweise neue Positionen bezogen. Und der Zürcher Hochbauvorsteher erklärt, wie der Letzigrund für den Fussball attraktiver gemacht werden soll.
Wer in Zürich (und auch anderswo) mit dem Fussball zu tun hat, reihte sich am Sonntag in die Reihe der Trauernden ein, als das 216 Millionen Franken teure Stadionprojekt mit 50,8 Prozent der Stimmen abgelehnt wurde. Eine Entscheidung «mit Weitsicht», wie die «NZZ» kommentiert, da sie den Weg frei sieht für ein anderes Stadion-Projekt (das wievielte nochmal?). «Trübe Aussichten für den Fussball», fand der «Tagesanzeiger» spontan, legte am Montag aber hoffnungsfroh gleich «Sechs Vorschläge gegen Zürichs Stadion-Misere» nach.
Klar ist: auch als Auswärtiger wird man sich künftig in Zürich mit dem für Fussball wenig einladenden Letzigrund arrangieren müssen. Aber Hoffnung keimte, als im Interview mit dem «Tagesanzeiger» ein SP-Stadtrat mit dem schönen Nachnamen André Odermatt in seiner Funktion als (vom Abstimmungsergebnis enttäuschter) Hochbauvorsteher, erklärte, wie das Stadion attraktiver gemacht werden soll:
Haben Sie einen Plan B?
Der Letzigrund wird die Spielstätte bleiben für GC und den FCZ. Wir haben sonst kein anderes Grundstück, auf dem wir ein Stadion bauen könnten.
Wird die Stadt den Letzigrund für den Fussball attraktiver machen?
Ein paar wenige Massnahmen sind geplant. Aber der Letzigrund lässt sich nicht zu einem Fussballstadion umbauen. Das haben wir vor der Abstimmung gesagt, daran hat sich nichts geändert.
Welche Massnahmen?
Es handelt sich um Drehkreuze bei den Eingängen und Netze im Stadion. Das sind Auflagen der Fussballliga.
Na, prima! Möchte man Herrn Odermatt zurufen. Das sind ja ganz tolle Aussichten. Wird ja das reinste Vergnügen werden künftig in der zugigen Bude. Soviel dazu, was es allein an Diskrepanz geben kann, wenn man über Massnahmen zur Steigerung der Attraktivität redet.