Der Geschäftsmann Patrice Talon hat die Präsidentenwahl im westafrikanischen Benin gewonnen. Sein Herausforderer Lionel Zinsou gestand seine Niederlage bei der Stichwahl am Sonntag ein.
«Die vorläufigen Ergebnisse weisen auf einen durchschlagenden Sieg von Patrice Talon hin», sagte Zinsou der Nachrichtenagentur AFP am Telefon. «Der Unterschied ist bedeutend, sein Wahlsieg ist sicher.» Er habe Talon angerufen und ihn zu seinem Sieg gratuliert.
In dem westafrikanischen Land waren rund 4,7 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, sich zwischen dem 61-jährigen bisherigen Regierungschef Zinsou und dem 57-jährigen Geschäftsmann Talon zu entscheiden. Zinsou kam im ersten Durchgang auf 27 Prozent der Stimmen, während Talon gut 23 Prozent erreichte.
Insgesamt 33 Kandidaten hatten sich in der ersten Runde um die Nachfolge von Staatschef Thomas Boni Yayi beworben. Boni Yayi durfte nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. Anders als viele afrikanische Präsidenten, die durch eine Änderung der Verfassung eine Begrenzung ihrer Amtszeiten zu umgehen suchen, verzichtete er auf eine weitere Kandidatur.
Zinsou galt lange als Favorit in der Stichwahl. Er gehört zu Boni Yayis Regierungspartei FCBE und hatte die Unterstützung des Grossteils der Abgeordneten im Parlament. Von den Kandidaten der ersten Runde stellten sich aber 24 hinter Talon, darunter der Drittplatzierte des ersten Wahlgangs, Sébastien Ajavon (22 Prozent).
Der Geschäftsmann Talon, der mit Baumwolle und als Betreiber von Contonous Hafen zu Geld gelangt war, stellte sich als authentischer Vertreter der Bevölkerung dar, während er den in Frankreich ausgebildeten Zinsou wegen seines französischen Passes kritisierte.